„Es gibt Hotspots“: 1.332 Erkrankungen in Österreich

Mit Stand 15.00 Uhr gibt es 1.332 Erkrankungen in Österreich (1.133 am Vortag). Das haben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag bekanntgegeben. Die Zahlen seien regional unterschiedlich, „es gibt Hotspots“, so Anschober.

„Plus in vergangenen Stunden“

„Es gibt an einzelnen Tagen durchaus bereits Reduktionen, aber das ist noch kein genereller Trend“, betonte er. Im Gegenteil: In den letzten Stunden gebe es wieder ein Plus, und das sei noch deutlich zu groß. Trotz „leichter Veränderungen“ nach unten habe man noch immer ein Plus von 32 Prozent, man müsse als ersten Schritt auf unter 20 kommen, so Anschober. Die Zahlen zeigen also zwar Zuwächse, aber die Österreicher würden „phantastisch mitmachen“.

Keine Verschärfungen geplant

Nach acht bis zehn Tagen – bzw. bereits am kommenden Wochenende – könne evaluiert werden, dann könne man eine Entwicklung sehen, die möglicherweise noch eine Nachschärfung nötig machen könnte. Pläne dazu gäbe er aber derzeit keine.

Die Betroffenen seien nicht sehr alte Menschen, sondern eher „mittelalte Personen“, so Anschober. Man konnte also bisher vermeiden, dass viele ältere Menschen erkranken. Die meisten Erkrankten seien – im Unterschied zu Italien – jünger. Das gelte es zu bewahren. „Jetzt ist es wichtig, dass wir nicht nachlassen.“ Dann „hoffe ich sehr, dass es auch in der Statistik bis zum Wochenende wirklich sichtbar wird.“ Anschober kündigte darüber hinaus an, „Hunderttausende zusätzliche Tests“ für Österreich beschaffen zu wollen.

„Fehler können passieren“

Auf die Lage in Tirol angesprochen, sagte der Minister, generell nicht ausschließen zu können, dass Fehler passieren. Die Mitarbeiter der Behörden würden aber Großartiges leisten. Es sei aber ein Schritt nach dem anderen zu gehen – jetzt müsse man die Krise bewältigen.

Danach könne man sich anschauen, wo vielleicht Fehler passiert sind. Da brauche es dann volle Transparenz und Konsequenzen – das bedeute: „Wir lernen daraus.“ – „Wir sind alle gefordert, um auf Abläufen besser zu werden“, so Nehammer in Bezug auf die Frage nach möglichen Versäumnissen. Er gab sich überzeugt, dass „alle Beteiligten ihr Bestes geben“.

„Verschärfung der Situation an der Grenze“

An den Grenzen habe es „heute eine Verschärfung der Situation an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn gegeben“, so Nehammer, es komme zu „großen Verkehrsbehinderungen im Bereich Nickelsdorf“, der Stau sei bereits 30 Kilometer lang. Er sei mit seinem ungarischen Amtskollegen in Kontakt, um einen „humanitären Korridor“ für Rumänen und Bulgaren zu organisieren. Auch am Grenzübergang Suben gibt es noch Stau, 25 Kilometer – man arbeite mit den deutschen Behörden, um das aufzulösen.