Guatemala akzeptiert keine Abschiebungen aus USA mehr

Guatemala nimmt in der Coronavirus-Krise keine Menschen mehr auf, die aus den USA abgeschoben werden. Entsprechende Flüge seien ab sofort gestrichen, teilte der Außenminister des mittelamerikanischen Landes, Pedro Brolo, gestern vor Journalisten mit.

Guatemalas damalige Regierung hatte im vergangenen Juli ein Migrationsabkommen mit den USA unterzeichnet. Dieses sieht vor, dass Menschen aus anderen Ländern, die auf dem Weg in die USA Guatemala betreten haben, ohne dort Asyl zu beantragen, dorthin abgeschoben werden. Das geschah seitdem mit Hunderten Menschen aus Guatemalas Nachbarländern Honduras und El Salvador.

Guatemalas Grenzen geschlossen

Die Aufnahme dieser Menschen werde bis zum Ende des gegenwärtigen Notstands wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt, sagte Brolo. Auch abgeschobene Guatemalteken würden vorerst nicht mehr aufgenommen, bis neue Gesundheitsvorschriften erarbeitet seien.

In Guatemala wurden bisher sechs Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und ein Todesfall bestätigt. Präsident Alejandro Giammattei erklärte am Montag die Grenzen des Landes für Ausländer 15 Tage lang für geschlossen. In den USA wurden bereits mehr als 4.000 Infektionen nachgewiesen.