Kepler Universitätsklinikum in Linz
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Weitere Todesfälle in Österreich

Am Mittwoch hat sich die Anzahl der Personen, die nach einem positiven Coronavirus-Test gestorben sind, erhöht. In der Steiermark starben zwei Männer, in Oberösterreich eine 27-Jährige und ein 76-Jähriger in Niederösterreich – allerdings war nicht amtlich bestätigt, dass das Virus auch ursächlich war. In Salzburg wurden einige Gemeinden unter Quarantäne gestellt. Am Mittwoch wurden zudem Grenzkontrollen auch zu Deutschland beschlossen.

Am Dienstag hatte es insgesamt drei bestätigte Coronavirus-bedingte Todesfälle in Österreich gegeben. Am Mittwochnachmittag meldete das Gesundheitsministerium insgesamt vier, die von den Bezirksverwaltungsbehörden eingemeldet worden sind. Dabei handelt es sich laut dem Ministerium um drei Fälle aus Wien und einen aus der Steiermark.

Zusätzlich starben am Mittwoch weitere vier Menschen, die zuvor positiv auf das Virus getestet worden waren. Bei allen vier Personen habe es aber schwere Vorerkrankungen gegeben, bzw. müsse erst abgeklärt werden, inwiefern das Virus ursächlich für den Tod gewesen sei, hieß es.

Arzt warnt vor Hysterie

In Linz starb eine 27-jährige Frau, die laut Landessanitätsdirektion wegen schwerer Grunderkrankungen bereits länger im Kepler Universitätsklinikum in Behandlung gewesen war. Der Fall sei somit „nur indirekt mit der momentanen Corona-Thematik verknüpft“, betonte der ärztliche Direktor Ferdinand Waldenberger. Er wolle daher vor Hysterie warnen.

Die Patientin war seit 13. März im Universitätsklinikum und lag zuletzt auf der Intensivstation. Die junge Frau habe seit rund 14 Jahren an schweren Erkrankungen gelitten. Während der Behandlung dieser Grunderkrankungen sei sie unter anderem auch auf Covid-19 getestet worden, so Waldenberger in einer Aussendung. Man habe nach Bekanntwerden des positiven Testergebnisses sämtliche Maßnahmen ergriffen, um andere Patienten und das Personal zu schützen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Akuter Schlaganfall

In Niederösterreich starb am Dienstag ein 76-Jähriger im Landesklinikum Melk. Auch er war zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es habe sich auch hier um einen Patienten „mit einer massiven Grunderkrankung“ gehandelt, teilte der Ärztliche Direktor Rupert Strasser laut Landeskliniken-Holding mit. Der Niederösterreicher wurde Montagabend nach Melk eingeliefert. Er war zuvor im Universitätsklinikum St. Pölten hinsichtlich verschiedenster schwerer Grunderkrankungen behandelt worden und habe dafür keine intensivmedizinische Behandlung mehr gewollt, so Strasser – mehr dazu in noe.ORF.at.

In der Steiermark starben in der Nacht auf Mittwoch zwei infizierte Männer. Wie die Landessanitätsdirektion mitteilte, waren sie beide Jahrgang 1940, einer aus Graz-Umgebung, der andere aus dem Bezirk Murtal. Der Patient aus Graz-Umgebung war akut wegen eines Schlaganfalls ins Krankenhaus gebracht worden, sagte die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KAGes.

Fall in Wien noch offen

Der Patient aus dem Murtal habe ebenfalls schwere Vorerkrankungen gehabt und sei bereits seit der Vorwoche in stationärer Behandlung gewesen. Er hatte Diabetes und damit einhergehend weitere Erkrankungen. In beiden Fällen müssen die Behörden noch abklären, in welchem Zusammenhang der Tod der Patienten mit dem Coronavirus steht. Es sei noch nicht klar, ob die Infektion mit Covid-19 überhaupt mitschuldig war.

Mittwochmittag wurde auch durch den ORF bekannt, dass in jenem Seniorenheim in Hartberg, aus dem schon die erste steirische Coronavirus-Tote stammte, eine weitere Bewohnerin gestorben ist. Am Abend bestätigte die Landessanitätsdirektion, dass die 80-jährige Frau mit dem Coronavirus infiziert war – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Offen war das Obduktionsergebnis der 48-jährigen Wienerin, die vermutlich auch an Covid-19 in der Heimquarantäne gestorben war.

Grenzkontrollen zu Deutschland

Auch in anderen Teilen Österreichs wurden am Mittwoch die Maßnahmen verschärft. So führt Österreich auch an der Grenze zu Deutschland Grenzkontrollen samt Gesundheitschecks durch. Wie schon an den Grenzen zu Italien, Schweiz und Liechtenstein werden alle kleineren Grenzübergänge geschlossen, teilte eine Sprecherin von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der APA mit. Deutschland kontrolliert seine Grenze zu Österreich schon seit Dienstag. Einreisen dürfen nur noch Personen mit „triftigem Reisegrund“, wie z. B. Berufspendler.

Auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner sagte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz, bei der keine Medienvertreter vor Ort anwesend waren, dass es ab Mitternacht Grenzkontrollen nun auch zu Deutschland geben werde. In Absprache mit dem Bund werde ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres vorbereitet, so Wallner. Und jene Menschen, die in den Tiroler Quarantänegebieten waren, erhalten eine behördliche Anweisung, sich in Isolation zu begeben – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at

Quarantäne und Sperren

Nachdem vergangene Woche St. Anton am Arlberg und die Paznauner Gemeinden Galtür, Ischgl, Kappl und See unter Quarantäne gestellt worden waren, isolierten die Behörden auch Sölden im Ötztal sowie St. Christoph am Arlberg. Auch die Vorarlberger Arlbergregion wurde unter Quarantäne gestellt. Betroffen waren die Gemeinden Lech, Klösterle, Warth und Schröcken. Im Bundesland Salzburg wurde angekündigt, dass zwei ganze Täler und die Gemeinde Flachau unter Quarantäne gestellt werden. Betroffen sind das Gasteinertal mit den Gemeinden Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein sowie das Großarltal mit den Kommunen Großarl und Hüttschlag, wie Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in einem Livestream des Landes mitteilte – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

In Kärnten wurde die Goiginger Kaserne in Bleiburg wegen des Verdachts auf Infektionen geschlossen. Von elf Soldaten aus Tirol, die zu einer Kaderanwärterausbildung nach Kärnten gekommen waren, hatten vier bei einem Fiebercheck erhöhte Temperatur, hieß es seitens des Militärkommandos Kärnten. Wegen der Ausbildung befinden sich aktuell rund 100 Soldaten in der Kaserne, die vorerst nicht abreisen dürfen. Die vier betroffenen Soldaten wurden von der Rettung zum Abnehmen eines Abstrichs nach Klagenfurt gebracht. Nach ihrer Rückkehr in die Kaserne wurden sie dort abgesondert von den anderen Soldaten untergebracht – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

In Salzburg wurde ein Asylheim unter Quarantäne gestellt, nachdem ein mit Grippesymptomen erkrankter Bewohner positiv getestet worden war. 162 Bewohner dürfen das Haus nun nicht mehr verlassen – mehr dazu in salzburg.ORF.at