I: Bis zu fünf Jahre Haft für Missachtung von Quarantäne

Die Regierung in Italien hat die Strafen für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie drastisch erhöht. Wer positiv auf das Coronavirus getestet sei und sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage halte und die Wohnung verlasse, könne mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden, stand in einem gestern Abend veröffentlichten Dekret der Regierung in Rom.

Schon zuvor hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte auch höhere Geldstrafen von 400 bis 3.000 Euro angedroht. Bisher drohte bei Vergehen eine Strafe von 206 Euro, auch eine Haft von bis zu drei Monaten war möglich.

Das von Conte vorgestellte Dekret sieht vor, dass regionale Autoritäten im Kampf gegen das Virus zeitweise eigene Maßnahmen erlassen dürfen, wie der Premier ankündigte.

Über 100.000 Anzeigen wegen Verstößen

Italiens Polizei hat seit Einführung der Ausgangsbeschränkungen am 10. März mehr als zwei Millionen Menschen kontrolliert. Dabei habe es mehr als 100.000 Anzeigen wegen Verstößen gegeben, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA.

Kontrolliert wurden zum Beispiel Menschen, die versuchen, aus dem stark betroffenen Norden in Ferienhäuser und zu Familien in den Süden zu fahren. Das ist nicht erlaubt. Außerdem gehen Sportler joggen, Menschen besuchen Freunde. Man darf jedoch die Wohnung nur verlassen, wenn man zum Beispiel unbedingt zur Arbeit muss, zum Arzt oder zum Einkaufen.

Die Zahl der Menschen, die in Italien positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet wurden, stieg bis gestern auf mehr als 69.000.