Köstinger warnt vor Verwerfungen auf Agrarmarkt

Landwirtschaftministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zufolge drohen aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus Marktverwerfungen im Agrarsektor. Durch die fehlende Abnahme im Tourismus und der Gastronomie würden sich die bisherigen Absatzgewohnheiten verändern, teilte Köstinger heute nach einer Videokonferenz der EU-Agrarminister mit. Das sei bereits bei Rindfleisch spürbar.

„Wir müssen in der EU handlungsfähig sein, die Kommission sollte hier marktstabilisierende Maßnahmen in Erwägung ziehen, um drohende Verwerfungen auf den Märkten abzuwenden“, erklärte die Ministerin unter Verweis auf die Entwicklungen in der Milchkrise 2016. Auch die „klassischen Marktmaßnahmen“ wie die Forcierung von privater und öffentlicher Lagerhaltung können Köstingers Ansicht nach Lösungsansätze dafür sein.

„Personenverkehr uneingeschränkt möglich machen“

Die EU-Agrarminister diskutierten auch den Arbeitskräftemangel im landwirtschaftlichen Bereich und in der Lebensmittelverarbeitung durch ausbleibende Saisonarbeiter und Schlüsselarbeitskräfte aus Nachbarländern. „Wir müssen den freien Personenverkehr für Hilfs- und Fachkräfte in der Landwirtschaft und den Warenverkehr weiter möglichst uneingeschränkt möglich machen. In diesem Bereich brauchen wir die europäische Solidarität“, sagte die Ministerin.

Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, hat Österreich bereits eine Plattform ins Leben gerufen, auf der sich Personen für die Arbeit im Gemüse- und Obstanbau sowie der Lebensmittelverarbeitung melden können.