WIFO und IHS rechnen mit Rezession

Die Coronavirus-Pandemie lässt Österreichs Wirtschaft heuer deutlich schrumpfen. Das Institut für Höhere Studien (IHS) erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um mindestens zwei Prozent, das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) rechnet mit minus 2,5 Prozent. Aufgrund der Krise seien das vorläufige Schätzungen, es gebe ein „großes Abwärtsrisiko“, hieß es heute.

Im vergangenen Dezember hatten die WIFO- und IHS-Experten für 2020 noch ein reales Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,2 bzw. 1,3 Prozent prognostiziert. Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus belastet derzeit die internationale und österreichische Wirtschaft stark.

Badelt: BIP-Einbruch um 2,5 Prozent optimistisch

Dass die österreichische Wirtschaftsleistung heuer um 2,5 Prozent schrumpfen wird, ist laut WIFO-Chef Christioph Badelt „der günstigste Fall, mit dem wir rechnen können“. Es wäre nicht verantwortungsvoll, „irgendwelche Horrorszenarien zu zeichnen“, sagte Badelt.

Dauer der Maßnahmen als entscheidender Faktor

Die Ökonomen verwiesen in ihrer nun präsentieren Konjunkturschätzung darauf, dass die Auswirkungen wesentlich davon abhängen, wie lange die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in Kraft bleiben.

In ihren Szenariorechnungen sind die Experten davon ausgegangen, dass die Maßnahmen bis Mitte oder Ende April gelten und es in der zweiten Jahreshälfte zu einer wirtschaftlichen Erholung kommt. Für 2021 veröffentlichten die Konjunkturforscher keine Prognose.

Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen und verordneten Betriebsschließungen ging die Arbeitslosigkeit zwischen 15. und 24. März um über 153.000 Personen nach oben. Für heuer rechnet sowohl das IHS als auch das WIFO mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote um einen Prozentpunkt auf 8,4 Prozent. Das Coronavirus-Hilfspaket der Regierung in Höhe von 38 Mrd. Euro und krisenbedingt deutlich geringere Steuereinnahmen führen heuer nach Berechnungen der IHS- und WIFO-Ökonomen zu einem Budgetdefizit von fünf bzw. 5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.