Ausgangsbeschränkung für ganz Ungarn verhängt

Ungarn verhängt eine Ausgangsbeschränkung. Die Maßnahme im Kampf gegen das Coronavirus gilt von morgen bis 11. April, gab Ministerpräsident Viktor Orban heute im staatlichen Kossuth-Radio bekannt. Zugleich betonte er, dass es sich dabei um keine Ausgangssperre handle.

In diesen zwei Wochen dürfen die Menschen ihre Wohnungen oder Wohnorte nur noch auf dem Weg zur Arbeit und der Beschaffung der Grundversorgung verlassen. Eine weitere Ausnahme gibt es für den Transport von Kindern zur Aufsicht in Schulen und Kindergärten.

Erlaubt bleiben auch Spaziergänge im Freien bei Einhaltung eines Abstands. In Lebensmittelgeschäften, Drogerien und Apotheken dürfen in der Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr nur Bürger über 65 Jahre einkaufen. Orban erinnerte daran, dass Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung mit Geldstrafen geahndet werden. Aktuell sind in Ungarn 300 Infizierte registriert, es gab bisher zehn Todesopfer und 34 Genesene.

Russland schließt Cafes und Restaurants

In Russland bleiben ab morgen alle Cafes und Restaurants für gut eine Woche geschlossen. Die Regionen seien angewiesen worden, den Gastronomiebetrieb bis 5. April einzustellen, ausgenommen seien Lieferdienste, hieß es in einem Dekret von Ministerpräsident Michail Mischustin. Die Regionalbehörden sollen außerdem empfehlen, Reisen einzuschränken.

Auch Verfassungsreferendum verschoben

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch in einer Fernsehansprache angekündigt, dass die Russinnen und Russen in der kommenden Woche nicht zur Arbeit gehen sollen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Zugleich kündigte er Hilfen für Unternehmen und Haushalte sowie die Verschiebung des für den 22. April geplanten Referendums über die Verfassungsreform an. Ab heute sollten außerdem alle internationalen Flüge ausgesetzt werden. In Russland, das 144 Millionen Einwohner zählt, gibt es nach offiziellen Angaben bisher 1.036 Coronavirus-Fälle. Die Zahl der bisherigen Todesopfer wird mit vier angegeben.