Frankreich verlängerte Ausgangssperre

Frankreich verlängert wegen der weiter starken Ausbreitung des Coronavirus die seit zehn Tagen geltende Ausgangssperre bis zum 15. April. Premierminister Edouard Philippe sagte gestern, das Land stehe noch „am Anfang der epidemischen Welle“.

Am Wochenende erwartet die Regierung erneut einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen. Neben den überlasteten Krankenhäusern in Ostfrankreich riefen auch die Pariser Kliniken um Hilfe. Philippe sprach nach einem Krisentreffen der Regierung vor einer „extrem“ großen Welle, die „über Frankreich hinwegspült“. In den kommenden Tagen werde die Situation für die Krankenhäuser und die Bevölkerung besonders schwierig werden, warnte er.

Wenige Menschen auf einer Straße in Paris
AP/Francois Mori

Über 1.700 Tote in Frankreich

Solle die CoV-Krise auch nach Ostern anhalten, könnte das Ausgehverbot nach den Worten des Regierungschefs auch noch ein weiteres Mal verlängert werden. Bisher war es bis zum 31. März befristet. Ausnahmen sollen auch künftig unter anderem für zwingende Fahrten zur Arbeit, für das Einkaufen und Arztbesuche gelten.

Mit bisher knapp 1.700 Toten gehört Frankreich nach Italien und Spanien zu den am meisten betroffenen Ländern der EU. Für Entsetzen sorgte der Tod einer 16-Jährigen aus dem Pariser Süden, die nach Angaben ihrer Familie keine Vorerkrankungen hatte.

Längere Ausgangssperre auch in Belgien

Auch Belgien verlängert die Ausgangssperre noch mindestens bis nach den Osterferien. „Die Maßnahmen werden um zwei Wochen bis zum 18. April verlängert“, sagte Regierungschefin Sophie Wilmes. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens sei derzeit die einzige Möglichkeit, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen.

Zudem sollen die Regeln strenger durchgesetzt und Verstöße stärker geahndet werden. Seit vergangenem Mittwoch dürfen die Menschen in Belgien nur in Ausnahmefällen, etwa für Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe, ihre Häuser verlassen und müssen dabei einen Mindestabstand halten.

Belgien verzeichnete bisher über 7.200 bestätigte Ansteckungsfälle. 289 Menschen starben an der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Auch wenn die Zahl der Ansteckungen mittlerweile etwas langsamer ansteige, „ist es noch viel zu früh, um zu sagen, dass die Epidemie unter Kontrolle ist“, warnte die Regierungschefin.

Einreiseverbot in Brasilien

Brasilien verschärfte im Kampf gegen die Coronavirus-Krise die Einreiseregeln. Ausländer und Ausländerinnen ohne Wohnsitz in Brasilien dürfen nicht mehr per Flugzeug einreisen, teilte das Justizministerium mit. Das Verbot gelte ab Montag für 30 Tage.