Macron fordert gemeinsames Handeln der EU in Coronavirus-Krise

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die EU aufgerufen, gemeinsam im Kampf gegen die Coronavirus-Krise zu agieren. „Ich will kein egoistisches und geteiltes Europa“, sagte er in einem heute veröffentlichten Interview der drei italienischen Zeitungen „La Stampa“, „La Repubblica“ und „Corriere della Sera“.

„Wir werden diese Krise nicht ohne eine starke europäische Solidarität in gesundheitlicher und finanzieller Hinsicht überstehen.“ Er forderte ein gemeinsames Handeln, um die Ausgaben in dieser Krise zu finanzieren. „Die Zahl ist zweitrangig, es ist das Signal, das zählt.“

Diskussion über Coronavirus-Anleihen soll weitergehen

Die EU-Staats- und -Regierungschefs hatten sich am Donnerstagabend trotz stundenlanger Diskussionen nicht auf finanzpolitische Krisenhilfen einigen können. Frankreich, Italien, Spanien und andere Länder fordern die gemeinsame Aufnahme von Schulden, beißen damit aber bei Deutschland, den Niederlanden und anderen auf Granit.

Macron sagte in dem Interview, beim Europäischen Rat hätten zehn Länder die Idee der „Coronavirus-Anleihen“ („Corona-Bonds“) unterstützt, damit den am stärksten von der Krise betroffenen Ländern geholfen werden könne. Einige Länder wie Deutschland seien zurückhaltend gewesen. Die Debatte darüber solle in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. „Wir können diesen Kampf nicht aufgeben.“