Opposition kritisiert Testrückgang

SPÖ und NEOS haben heute Kritik am Rückgang von Coronavirus-Tests geübt. Die Regierung hatte noch Anfang der Woche einen massiven Ausbau der Coronavirus-Test auf 15.000 pro Tag in Österreich angekündigt. „Testen, testen, testen“, verlautete Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag. Tatsächlich haben die Testzahlen diese Woche nicht zu, sondern abgenommen, wie NEOS berechnet hat. Demnach sank die Zahl der Tests von 4.962 am Montag kontinuierlich auf 3.198 am Freitag.

NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker zeigte sich angesichts dieser Entwicklung „schwer enttäuscht“. „Offenbar steigt nur die Zahl an Pressekonferenzen rapide, nicht aber die der überlebenswichtigen Corona-Tests, die essenziell zur Bekämpfung des Virus sind. In der derzeitigen Situation ist es zu wenig, die Leute mit Zusicherungen zu beschwichtigen – wir wollen hier Taten sehen. Wenn die Regierung schon 15.000 Tests am Tag verspricht, so erwarte ich mir zumindest einen spürbaren Anstieg seit der Ankündigung, nicht aber einen Rückgang“, forderte der NEOS-Abgeordnete.

SPÖ will Initiativantrag einbringen

Dass die Zahl der Coronoavirus-Tests in dieser Woche zurückgegangen ist, sorgte auch bei der SPÖ für heftige Kritik. Die SPÖ berichtete außerdem von Menschen, die weiter arbeiten gehen müssen, obwohl sie kranke oder schutzbedürftige Angehörige zu Hause haben.

Arbeiterkammer und ÖGB seien vermehrt mit Fällen konfrontiert, in denen Arbeitnehmer Angst um schutzbedürftige Angehörige haben, aber aus Angst vor einem Jobverlust nicht zu Hause bleiben können. „Es kann nicht sein, dass sich Menschen zwischen der Gesundheit ihrer Liebsten und dem eigenen Arbeitsplatz entscheiden müssen. Dafür braucht es nächste Woche im Parlament eine gemeinsame Lösung“, kündigte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher eine Initiative im kommenden Nationalrat an.

FPÖ sieht „Verhöhnung“

Auch die FPÖ übte heftige Kritik: Die Aussage „testen, testen, testen“ von Kurz „war somit eine Verhöhnung der Bevölkerung, aber auch der Journalisten, die diese falschen Schlagzeilen dann im guten Glauben übernommen haben“. Die Politik von Kurz und Anschober bestehe aus „Tarnen und Täuschen“, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.