Südafrikas Polizei schoss mit Gummimunition auf Drängler

Südafrikanische Polizisten haben mit Gummimantelmunition auf Menschen gefeuert, die sich trotz der Coronavirus-Sicherheitsvorschriften vor einem Supermarkt drängelten. Ein AFP-Fotograf beobachtete, wie rund 200 bis 300 Menschen heute vor einem Geschäft in Johannesburg Schlange standen. Im Kampf um ihren Platz hielten viele den wegen des Coronavirus vorgeschriebenen Sicherheitsabstand nicht ein.

Daraufhin fuhren zehn Streifenwagen der Polizei vor, die Beamten schossen mit Gummimunition in Richtung der Menschen. In der Menge brach ein Durcheinander aus, flüchtende Menschen rannten einander um, eine Frau mit Baby auf dem Rücken stürzte zu Boden.

In Südafrika gilt seit gestern eine dreiwöchige Ausgangssperre, deren Einhaltung von Polizei und Militär überwacht wird. Viele Bewohner, vor allem in armen Vierteln, verstoßen jedoch wegen der teils dramatischen Lebensumstände gegen die Auflagen.

Nach offiziellen Zahlen infizierten sich in Südafrika bisher mehr als 1.000 Menschen mit dem Coronavirus, zwei Menschen starben daran.