Mädchen lernt auf ihrem Laptop
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Bildungsministerium

Flächendeckende Lernplattformen nach Ostern

Das Schulsystem stehe angesichts der aktuellen Situation „vor ungeheuren Herausforderungen“. So hieß es zuletzt aus dem Bildungsministerium. Falls die Schulen nach Ostern weiterhin geschlossen bleiben müssen, sollen flächendeckend digitale Lernplattformen angeboten werden.

Die Schulen seien von den Auswirkungen der Coronavirus-Krise völlig unvorbereitet überrollt worden, so Martin Bauer, Leiter der Abteilung für IT-Didaktik im Bildungsministerium, vergangene Woche. Dennoch wurde in den allermeisten Fällen eine Lehrunterstützung aufrechterhalten. Das hänge aber „natürlich sehr stark vom jeweiligen Lehrer ab“. Das Schulsystem stehe jedenfalls „vor ungeheuren Herausforderungen“.

Volksschulen großteils analog

Nach Ostern soll es bundesweit flächendeckende digitale Lernplattformen geben, die sowohl von Lehrenden als auch Schülerinnen und Schülern genutzt werden sollen, um den Unterricht aufrechtzuerhalten.

Ein Problem dabei ist, dass ein geringer Teil der Schüler und Lehrenden über kein entsprechendes digitales Endgerät verfügt bzw. die Arbeit damit in der Vergangenheit abgelehnt hat. Aber auch hier werde es Lösungen geben. „Wir wissen, dass ab der Sekundarstufe eins 97 Prozent der Kinder ein Smartphone besitzen“, so Bauer.

Für Volksschulen wird auch weiterhin auf analoge Angebote wie Lernmappen zurückgegriffen, die – wenn nötig – bei der Schule abgeholt werden können. Doch auch hier haben die Eltern in den allermeisten Fällen zumindest ein Smartphone.

Negative Ausreißer unter Lehrenden

Seitens des Ministeriums gab es großes Lob für die Lehrerinnen und Lehrer. „Manche haben jetzt einen 14-Stunden-Tag, um alle Schüler zu erreichen“, sagte Bauer. Es gibt aber auch negative Ausreißer, wo Schulen bzw. Lehrer bis auf das Verteilen von Aufgaben kaum mit den Schülern kommunizieren. „Diese haben unsere Leitlinien völlig missverstanden.“

Besonders in dieser schwierigen Zeit sei der soziale Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrenden extrem wichtig, so Bauer. Auch wenn – etwa bei sehr jungen Volksschulkindern – eine Unterrichtssituation nicht wirklich aufrechtzuerhalten ist, sollte versucht werden, über digitale Plattformen weiter in Kontakt zu bleiben. „Sonst verlieren die Kinder die Lehrer als Bezugsperson.“