Frankreich: Peking und Moskau instrumentalisieren Hilfe

Die französische Europaministerin Amelie de Montchalin hat China und Russland vorgeworfen, ihre Hilfe für andere Staaten in der Coronavirus-Krise zu „instrumentalisieren“. „Solidarität darf nicht instrumentalisiert werden“, sagte sie heute in der Sendung „Questions politiques“, die vom Radiosender France Inter, der Zeitung „Le Monde“ und France Televisions gemeinsam veranstaltet wird.

Montchalin attestierte den beiden Staaten, ihre Hilfsaktionen für Propagandazwecke und „schöne Bilder“ in „Szene zu setzen“. Beobachter werfen China und Russland vor, insbesondere mit ihren Hilfsangeboten an Europa ihren politischen Einfluss verdeutlichen zu wollen. Peking hatte Mitte März neun chinesische Coronavirus-Experten sowie mehrere Tonnen Medizinprodukte nach Rom geschickt. Auch Russland entsandte Virologen nach Italien.

Europa habe China auch mit 56 Tonnen Material unterstützt, als es noch das Zentrum der Pandemie war, betonte de Montchalin. Über die gegenseitige Hilfe Buch zu führen, sie zu instrumentalisieren oder gegeneinander aufzurechnen, wäre „unanständig“, sagte sie. „Wir sind solidarisch. Punkt. Und das sage ich für alle.“