Streit zwischen Fachhandel und Supermärkten verschärft sich

Im Handel verschärft sich der Streit über den Verkauf von Bekleidung, Kinderspielzeug und Gartenmöbeln im Lebensmittelhandel zu. Es gibt bereits erste Klagen von Händlern, die ihre Waren nicht verkaufen dürfen, während andere Produkte verkaufen, die nicht zur Grundversorgung zählen.

Eine Regelung wird schwierig: „Wir appellieren an die Solidarität aller, in den kommenden Wochen nur jene Produkte zu kaufen, die für den täglichen Gebrauch unbedingt benötigt werden“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Nur wenige trennen Non-Food-Bereich

Manche Händler haben ihr Nebensortiment abgetrennt, andere nicht. Die Drogeriekette Müller etwa hat die Spielwarenabteilung geschlossen. Anders handhabt es Hofer: „Seit jeher umfasst die Produktpalette von Hofer neben Lebensmitteln auch Non-Food-Produkte. Am aktuellen Sortiment kurzfristig etwas zu verändern würde zum einen Kunden verunsichern und zum anderen einen logistischen Mehraufwand bedeuten, der derzeit nicht zu bewältigen ist“, heißt es in einer Stellungnahme des Diskonters.

Hofer wirbt in aktuellen Prospekten mit Bekleidung, Kinderspielzeug, Sportartikeln, Gartenmöbeln und Rasenmähern und ruft damit in Sozialen Netzwerken und auch unter Händlern Unmut hervor. „Wir bedauern sehr, dass viele Geschäfte derzeit geschlossen halten müssen, und begrüßen alle Initiativen, die es ermöglichen, regionale Produkte online zu verkaufen“, so Hofer.

„Können keine Mauern in Filialen aufziehen“

Beim Handelskonzern Spar appellierte man daran, durch die Brille der Konsumenten zu schauen. Das Abriegeln von Produkten verunsichere diese stark. „Wir können auch keine Mauern in den Filialen aufziehen“, wurde Spar-Sprecherin Nicole Berkmann im „Standard“ zitiert. Es sei für Mitarbeiter unzumutbar, mit Kunden zu debattieren, die sich nicht an die Einschränkungen hielten. Ein Verkaufsverbot für das Nichtlebensmittel-Sortiment führe zudem dazu, dass sich große Teile des Konsums in den Webhandel verlagerten.