„Winterschlaf“ in Spanien hat begonnen

In Spanien ist in der Nacht auf heute eine ebenso drastische wie umstrittene Verschärfung der Ausgangssperre zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise in Kraft getreten. Seit Mitternacht dürfen alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren. Die Regierung nennt die Maßnahme „Winterschlaf“.

Verwaiste Baustelle in Burgos, Spanien
APA/AFP/Cesar Manso

Das entsprechende Dekret der sozialdemokratisch geführten Regierung gilt zunächst bis zum 9. April. Betroffen sind vor allem das Baugewerbe und weite Teile der Industrie. Bisher durften im Rahmen des seit 15. März geltenden Alarmzustands alle Menschen, die nicht im Homeoffice arbeiten konnten, weiter das Haus verlassen, um ihren Jobs nachzugehen.

Alle Betroffenen sollen weiter ihr Gehalt bekommen und die nicht geleisteten Stunden später nachholen. Viele Unternehmer und Regionalpräsidenten haben die neuen Regeln scharf kritisiert.

Kurzfristig angekündigt

Die kurzfristig angekündigte Verschärfung des Ausgangsverbots sollte ursprünglich schon gestern in Kraft treten. Sie war aber am späten Sonntagabend um 24 Stunden verschoben worden, damit die Betroffenen „die letzten unbedingt erforderlichen Arbeiten“ zur Einstellung der Aktivitäten erledigen.

Ob die Maßnahme Wirkung zeigt, sollen die nächsten zwei Wochen zeigen. Mit mehr als 85.000 Infektionsfällen und über 7.300 Toten ist Spanien nach Italien das am heftigsten von der Krise betroffene Land Europas.