Rückseite einer Mundschutzmaske
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Heimische Firmen

Maskenproduktion als Tugend in der Not

Viele Firmen haben wegen des Coronavirus ihre Produktion stoppen oder zumindest drosseln müssen, doch einige konnten aus der Not eine Tugend machen und auf Gesichtsmasken oder gar dringend benötigte Schutzkleidung und -masken für das medizinische Personal umstellen. Die Knappheit wird so verringert – denn die wichtigsten Produktionsstätten für die Masken sind oft in Asien.

Prinzipiell werden laut Gesundheitsministerium „sämtliche verfügbare Beschaffungskanäle ausgeschöpft; sowohl inländische als auch ausländische“. Wichtig sei allerdings, „dass es sich hierbei um Unternehmen mit Erfahrung in der Produktion von Medizinprodukten handelt“.

Atemmasken werden laut dem Ressort beispielsweise bereits in Vorarlberger Betrieben produziert. „Das sollte generell mittelfristig die hauptsächliche Lösung sein“, hieß es Ende letzter Woche. Die Vorarlberger Firmen würden dabei von zahlreichen Änderungsschneidereien unterstützt, wie es letzte Woche hieß – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Grafik zu Schutzmasken
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

„Gewöhnliche Masken“ aus Textilbranche

In Oberösterreich sind seit geraumer Zeit ebenfalls mehrere Firmen mit der Produktion unterschiedlicher Masken beschäftigt – mehr dazu in ooe.ORF.at. Betriebe etwa aus der Textilbranche stellten auch auf „gewöhnliche“ Mund-Nasen-Schutzmasken um, die auf der Straße, im Supermarkt und etwa in der Pflege getragen werden.

Die hohe Zahl an benötigten Masken bringt eine große logistische Herausforderung mit sich. Die Firma Schranz in St. Veit/Glan in Kärnten stattet normalerweise Hotellerie und Gastronomie mit Textilprodukten aus. Derzeit produziert man auf Hochtouren Stoffmasken – mehr dazu in kaernten.ORF.at. So bekommt etwa auch die Volkshilfe Burgenland, um ältere und pflegebedürftige Menschen in Hauskrankenpflege zu betreuen, geschneiderte Atemschutzmasken von der Firma Gloriette in Stegersbach – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Masken aus 3-D-Drucker

Das Wiener Start-up Cubicure hingegen ist einer der Weltmarktführer bei 3-D-Druckern. In Maschinen werden Hochsicherheitsmasken mit Kunststoff und Laserlicht Schicht für Schicht gedruckt. „Der Fokus liegt auf wiederverwendbaren Masken. Cubicure hat erst einmal Kunststoffe zur Verfügung, mit denen solche Masken produzierbar sind“, sagte Geschäftsführer Robert Gmeiner. In Serienproduktion können dann bis zu 1.000 Stück pro Woche gedruckt werden. Auch eine Hutmacherin setzt jetzt aufs Maskenschneidern – mehr dazu in wien.ORF.at. Eine Waldviertler Firma setzt unterdessen auf Gesichtsvisiere – ebenfalls aus dem 3-D-Drucker – mehr dazu in noe.ORF.at.

Grazer Unternehmen kann Schutzmasken reinigen

Eine Modifizierung eines Geräts zur Aufbereitung von medizinischem Abfall macht es möglich, partikelfilternde Halbmasken (FFP) für die Wiederverwendung zu reinigen – entwickelt wurde diese Maschine von Cristof Industries in Graz. „Wir haben die Not zum Anlass genommen und geschaut, ob man vielleicht Masken aufbereiten kann“, so Wolfgang Nestler, Managing Director von Cristof Industries. Dank eines neuen Ministeriumserlasses sei das nun auch in Österreich erlaubt.

Der Österreichische Hygiene-Ausschuss habe festgelegt, bei welcher Temperatur die Reinigung erfolgen muss: „Entweder mit 121 Grad für 20 Minuten oder 134 Grad für fünf Minuten, wobei: Bei den 134 Grad haben wir das Problem, dass es stark von der Qualität der Masken abhängt“, so Nestler – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Trainingsvideo erklärt Anlegen von Schutzausrüstung

Die Med-Uni Graz hat derweil ein Trainingsvideo online gestellt, das den richtigen Umgang und das Anlegen von Schutzausrüstung für medizinisches Personal und andere in der Bekämpfung des Coronavirus tätige Personen beschreibt.

Das von der Med-Uni produzierte Video folgt unter anderem den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Das Video hilft bei der korrekten Handhabung der persönlichen Schutzausrüstung. Ganz wichtig: Vor dem Anlegen der Ausrüstung wie Kittel, Handschuhe, Brille, Maske vom Typ FFP2 und Schutzhaube sind die Hände gründlich zu desinfizieren – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Tischlerei stellt Plexiglaswände her

Auch andere Schutzausrüstung muss vermehrt hergestellt werden: In vielen Geschäften werden jetzt, vor allem im Kassenbereich, zum Schutz der Mitarbeiter und Kunden Plexiglaswände aufgestellt. Auch die Tischlerei Artner mit Firmenstandorten in Baumgarten und Hirm im Bezirk Mattersburg im Burgenland produziert diese Wände – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Der Vorarlberger Schutzausrüstungshersteller Pfanner verbucht derzeit einen großen Absatz – vor allem Helme mit Plexiglasvisier sind laut Wirtschaftspresseagentur gefragt. Da Plexiglas derzeit Mangelware ist, wurde innerhalb weniger Tage eine Hygieneschutzfolie entwickelt. Zudem hat Pfanner eine wiederverwendbare Atemschutzmaske entwickelt – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel

Einige Firmen haben ihre Produktion, so denn möglich, auf Desinfektionsmittel umgestellt. So haben Initiativen zum Sammeln von Schnaps, Wodka und Gin aufgerufen. Aus dem daraus gewonnenen Alkohol wird das dringend notwendige Desinfektionsmittel hergestellt. In Lustenau in Vorarlberg wurden so bereits mehrere tausend Liter produziert – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.