Mediziner klagen französische Regierung

Mehr als 600 Ärztinnen und Ärzte haben in der Coronavirus-Krise rechtliche Schritte gegen die französische Regierung eingeleitet. Am 19. März reichte das Kollektiv namens C19 Beschwerde gegen die ehemalige Gesundheitsministerin Agnes Buzyn und Premierminister Edouard Philippe ein. Bis heute Mittag haben mehr als 350.000 Menschen die Petition zur Unterstützung der Klage unterschrieben.

Die Mediziner werfen den Politikern „Staatslügen“ im Umgang mit dem Coronavirus vor. Die Ärzte Philippe Naccache, Emmanuel Sarrazin und Ludovic Toro wandten sich deswegen an den Gerichtshof der Republik, die Instanz in Frankreich, die ausschließlich über Verfehlungen französischer Minister in der Ausübung ihres Amtes urteilt.

Der Vorwurf lautet auf unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Tötung. Laut den Ärzten war sich die Regierung der Gefahren der Krankheit zwar bewusst, handelte aber nicht früh genug und reagierte falsch, was etwa die Bereitstellung von Schutzmasken und Tests auf das Virus sowie die Isolierung von betroffenen Personen betrifft.