UNO-Organisationen fordern Freilassung von Flüchtlingen

Vier UNO-Organisationen haben angesichts der Coronavirus-Pandemie gemeinsam die Freilassung aller Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten gefordert, die in geschlossenen Einrichtungen oder bewachten Lagern festgehalten würden. Die Situation für diese Menschen, die oft unter beengten und unhygienischen Zuständen festgehalten würden, sei besonders beunruhigend, hieß es gestern Abend in einer Mitteilung.

„Hinsichtlich der tödlichen Konsequenzen, die ein Covid-19-Ausbruch haben könnte, sollten sie ohne Verzögerung entlassen werden“, forderten das UNO-Flüchtlingshilfswerk, die Internationale Organisation für Migration, das UNO-Büro für Menschenrechte sowie die Weltgesundheitsorganisation. Vor allem Kinder, deren Familien und jene, die ohne ausreichende gesetzliche Grundlage festgehalten werden, sollten sofort freigelassen werden.

Es sei lebenswichtig, dass jeder, auch alle Flüchtlinge und Migranten, einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung haben und auch in die nationalen Antworten auf das Coronavirus eingeschlossen werden, „inklusive Prävention, Tests und Behandlung“.

Erster CoV-Fall in griechischem Flüchtlingslager

Erstmals ist in Griechenland in einem Flüchtlingslager eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert worden. Betroffen ist eine Frau, bei der das Virus nach der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in Athen festgestellt wurde, wie das griechische Migrationsministerium mitteilte.

Das Flüchtingscamp Ritsona in der Nähe der griechischen Hauptstadt Athen
APA/AFP/Louisa Gouliamaki

Die Menschen, die mit der aus Afrika stammenden Frau in Kontakt gekommen sind, seien isoliert worden. Ähnliche Maßnahmen seien im Camp von Ritsona im Norden Athens getroffen worden. Es werde nun nachgeforscht, wo genau die Frau infiziert wurde.