727 Tote innerhalb von 24 Stunden in Italien

Italien hat mehr als 720 Tote innerhalb eines Tages im Zuge der Coronavirus-Pandemie vermeldet – allerdings bleibt der Anstieg der Zahl der aktuell Infizierten stabil. Bis heute stieg die Zahl der derzeit erfassten positiv Getesteten um 2.937 auf 80.572, teilte der Zivilschutz mit. Das war ein Anstieg um weniger als vier Prozent.

Eingerechnet der Toten und Geheilten lag die Summe der erkannten Infektionen bei insgesamt 110.574. Es kamen 727 Tote hinzu, insgesamt sind es nun 13.155. Der Druck auf die Kliniken scheint aber abzunehmen. Bei den Menschen auf der Intensivstation kamen nur zwölf hinzu.

Lombardei bestätigte abgeflachte Kurve

Die Lombardei, die von der Coronavirus-Krise am stärksten betroffene Region Italiens, bestätigte zuvor, dass die Epidemiekurve abflacht. „Die Epidemiekurve hat sich stabilisiert. Die Zahl der neuen Infektionen wächst nicht mehr“, sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana auf Facebook. Er hoffe, dass bald die Zahl der neuen Infektionen zurückgehen wird.

Wichtig sei jedoch, dass die Ausgangssperre weiterhin eingehalten werde. „Heute habe ich mehr Autos auf den Straßen als sonst gesehen. Die Bürger müssen begreifen, dass wir weitere Opfer bringen müssen, wollen wir diese Epidemie besiegen“, so Fontana.

Experte: Ohne Impfstoff Eingrenzung der Kontakte wichtig

Auch Alberto Mantovani, wissenschaftlicher Direktor des Instituts Humanitas und angesehener Immunologe, warnte vor der Gefahr, die Vorbeugungsmaßnahmen zu früh aufzulockern. Solange kein Impfstoff entwickelt worden sei, müsse man soziale Kontakte eingrenzen.

Die Suche nach Impfstoffen sei noch im Gange. „Wir werden aber noch Zeit benötigen, denn wir müssen nicht nur über die Wirkung, sondern auch über die Sicherheit eines Impfstoffes sicher sein, der Milliarden von Personen eingespritzt werden könnte“, sagte Mantovani im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Mittwoch-Ausgabe).

Italien verlängert Ausgangsbeschränkungen

Italiens Regierung verlängerte unterdessen die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürgerinnen und Bürger wegen der Coronavirus-Krise bis zum 13. April. Das kündigte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom im Senat an.

Ein Arbeiter in Schutzausrüstung desinfiziert den Platz vor dem Mailänder Dom
Reuters/Flavio Lo Scalzo

Die Verlängerung hatte die Regierung bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt. Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Schulen sind zu, viele Fabriken ebenfalls. Die Beschränkungen galten bisher bis zum 3. April.