Kreuzfahrtschiff legte nach Irrfahrt in Florida an

Das von Coronavirus-Fällen betroffene Kreuzfahrtschiff „Zaandam“ hat gestern Abend nach längerem Hin und Her im US-Bundesstaat Florida angelegt. Das Schiff dürfe den Hafen der Stadt Fort Lauderdale ansteuern, wie Bürgermeister Dan Trantalis gestern auf Twitter mitteilte. Damit endete eine tagelange Irrfahrt des Kreuzfahrtschiffes, auf dem es eine Reihe von Coronavirus-Patienten gibt und auf dem bereits vier Menschen gestorben sind.

Sanitäter bringen einen Patienten vom niederländischen Kreuzfahrtschiff Zaandam auf einer Trage zu einem Krankenwagen
APA/AFP/Chandan Khanna

Der Kapitän der „Zaandam“ bestätigte die Anlegeerlaubnis in einer Mitteilung an die Passagiere und Passagierinnen, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Anlegen darf auch das Schwesterschiff „Rotterdam“, das zur Unterstützung der „Zaandam“ losgeschickt worden war und das bereits Hunderte Passagiere übernommen hat.

Gouverneur änderte Meinung wegen US-Bürgern an Bord

Die „Zaandam“ der Reederei Holland America Line war am 7. März in Buenos Aires gestartet und hatte das Kap Horn umfahren. Das Kreuzfahrtschiff sollte seine Reise eigentlich am 21. März in Chile beenden, musste dann wegen der Coronavirus-Fälle aber seinen Kurs ändern.

Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hatte ein Anlegen der „Zaandam“ und der „Rotterdam“ im Hafen von Fort Lauderdale zunächst abgelehnt. Er änderte dann seine Meinung und erklärte zur Begründung, er habe nicht gewusst, dass sich an Bord auch US-Bürger befänden.

Kapitän von Flugzeugträger nach Warnung abgelöst

Die US-Navy löst indes den Kommandanten des Flugzeugträgers „Theodore Roosevelt“ ab. Kapitän Brett Crozier hat nach einem Coronavirus-Ausbruch Alarm geschlagen und die weitgehende Evakuierung des Schiffes gefordert. Crozier hatte unter anderem darauf hingewiesen, dass es keine Quarantänestationen auf dem Kriegsschiff gibt, auf dem über 4.000 Soldaten ihren Dienst tun. Die Navy wirft Crozier vor, den Brief auch an Empfänger außerhalb der Befehlskette adressiert zu haben.