Applaus für gefeuerten Kapitän von US-Flugzeugträger

Vom Pentagon gefeuert, von der Besatzung gefeiert: Der Kommandant des US-Flugzeugträgers „USS Theodore Roosevelt“, der wegen eines Brandbriefs zu Coronavirus-Fällen seines Postens enthoben wurde, ist von den Seeleuten wie ein Held verabschiedet worden. Hunderte Besatzungsmitglieder applaudierten und riefen „Kapitän Crozier“, als Brett Crozier auf der Pazifikinsel Guam das Kriegsschiff verließ, wie gestern im Internet verbreitete Videos zeigen.

Darauf ist zu sehen, wie der entlassene Kommandant zunächst durch die schweigende Menschenmenge läuft und die Soldaten ihm salutieren. Als Crozier die „USS Theodore Roosevelt“ über eine Gangway verlässt und zu einem wartenden Auto läuft, klatschen die Seeleute und rufen seinen Namen. Der Kapitän dreht sich an Land noch einmal um und salutiert der Besatzung.

Evakuierung gefordert

Crozier hatte nach einer Reihe von Coronavirus-Fällen auf dem Flugzeugträger in einem Brief an die Marineführung Alarm geschlagen und auf eine Evakuierung der „USS Theodore Roosevelt“ gepocht. „Wir befinden uns nicht im Krieg. Es müssen keine Seeleute sterben“, wurde er von US-Medien zitiert.

Bei den Verantwortlichen im Pentagon kam das gar nicht gut an: Sie entzogen dem Kapitän nach Bekanntwerden des Briefes das Kommando. Crozier habe in der Krisensituation unnötige „Panik“ erzeugt und „schlechtes Urteilsvermögen“ gezeigt, begründete Marinestaatssekretär Thomas Modly die Entscheidung.