Erntehelferplattform: 1.000 Personen in Vermittlung

Den heimischen Bauern und Lebensmittelverarbeitern fehlen aufgrund der Coronavirus-Krise und der Grenzschließungen Tausende Arbeitskräfte aus Osteuropa. Über die Onlineplattform Dielebensmittelhelfer.at hätten sich bisher Tausende Interessierte gemeldet, und es befänden sich derzeit rund 1.000 Personen in der Vermittlung, hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium.

Rund 420 landwirtschaftliche und verarbeitende Betriebe in Österreich haben über die Plattform einen Bedarf von rund 3.500 Arbeitskräften gemeldet. 40 Prozent der Betriebe suchen Mitarbeiter in den nächsten Wochen, 60 Prozent erst in den nächsten Monaten, wenn die Erntesaison richtig beginnt. Es fehlen Erntehelfer, landwirtschaftliche Saisonkräfte und Arbeitskräfte in der Nahrungsmittelbranche, unter anderem in der Fleischverarbeitung.

Köstinger: Vermittlungsplattform „höchst erfolgreich“

Um heimische Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenzubringen, hat vor zwei Wochen das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer, der Wirtschaftskammer und dem Maschinenring die österreichweite Vermittlungsplattform Dielebensmittelhelfer.at gestartet. Die Betriebe suchen vor allem Personen mit Grunderfahrung in der Landwirtschaft oder in der Lebensmittelverarbeitung, die Vollzeit- oder Teilzeitarbeit arbeiten wollen. Außerdem sollten die Interessenten körperlich belastbar sein und in der Nähe des Betriebs wohnen.

Für Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) läuft die Vermittlungsplattform „höchst erfolgreich“. „Wir handeln zeitgerecht, noch bevor die Engpässe bei Arbeitskräften zu groß werden. Jetzt vermitteln wir mit Hochdruck und sehr gezielt die Arbeitskräfte zu den Betrieben, die Bedarf gemeldet haben.“

In den nächsten Monaten könnten laut Ministeriumsschätzungen in der heimischen Gemüse-, Obst- und Fleischproduktion sogar bis zu rund 14.000 Personen fehlen. Viele osteuropäische Arbeitskräfte können aufgrund des Coronavirus nicht mehr nach Österreich einreisen bzw. nach einem Aufenthalt in ihrer Heimat nicht mehr nach Österreich zurückkehren.