Lombardei beklagt Verstöße gegen Ausgangssperre

Die lombardischen Behörden beklagen zunehmende Verstöße gegen die Ausgangssperre. Die Zahl der Personen, die unterwegs seien, sei seit dem 20. März noch nie so hoch gewesen. Die Mobilität in der Region sei diese Woche um zwei Prozent auf 38 Prozent gestiegen. „Das bedeutet, dass Tausende Menschen auf den Straßen sind“, beklagte der Vizepräsident der Lombardei, Fabrizio Sala.

Sala wiederholte in einem TV-Interview nun seinen Appell an die Bürger, die Wohnung nur in dringenden Fällen zu verlassen. Lediglich eine Person pro Familie solle Einkäufe erledigen. Die Polizei werde die Kontrollen verschärfen.

„Wir setzen unseren Kampf gegen die Epidemie fort, wir haben noch nicht gewonnen. Daher dürfen die Menschen nicht denken, dass sie wieder ihr normales Leben aufnehmen können“, sagte der für die Coronavirus-Krise zuständige Regierungskommissar Domenico Arcuri.

Gesundheitsminister Roberto Speranza berichtete, dass der Infektionsindex gesunken sei. Eine infizierte Person steckte im Februar und Anfang März durchschnittlich drei Personen an, was zu einer starken Verbreitung der Seuche beitrug. Dank der rigorosen Vorbeugungsmaßnahmen, die Italien ab dem 10. März ergriffen habe, sei die Ansteckungskraft des Virus stark gesunken. „Der Krieg ist aber noch im Gange“, sagte Speranza.