OPEC+-Krisengipfel wird verschoben

Die Minister der OPEC+-Länder wollen nach Angaben der ölreichen Südkaukasus-Republik Aserbaidschan nun doch erst am Donnerstag über die Drosselung der Ölförderung beraten. Die zunächst für Montag angesetzte Videokonferenz werde um drei Tage verschoben, bestätigte das Energieministerium in Baku gestern.

Ziel der Videokonferenz werde eine neue Erklärung zur Zusammenarbeit sein, hieß es aus Aserbaidschan. Warum das Treffen verschoben wurde, gab das Ministerium nicht bekannt.

Vertreten sind in der OPEC+ die Länder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sowie weitere große Förderländer wie Russland. Bei der Videokonferenz soll die Frage einer Produktionskürzung zum Abbau der chronischen Überversorgung auf m Ölmarkt diskutiert werden.

Ölpreis im Keller

In den vergangenen Wochen hatten die Coronavirus-Krise und ein Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Während die Nachfrage als Folge der Pandemie weltweit einbricht, konnten sich die beiden Länder zuletzt nicht auf eine Förderkürzung verständigen. Saudi-Arabien hatte sogar seine Ölproduktion drastisch erhöht.

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte zuvor die Bereitschaft zu Verhandlungen betont. Er könne sich eine Reduzierung des Fördervolumens von etwa zehn Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag vorstellen, sagte er am Freitag. Die Internationale Energieagentur (IEA) betonte jedoch, dass eine Förderkürzung um diese Menge unzureichend sein könnte.