Bulgariens Regierungschef gegen Ausreise von Saisonniers

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow hat sich gegen Auslandseinsätze von Saisonarbeitern seines Landes ausgesprochen. Er habe bei dem Thema „den offiziellen Standpunkt, dass die Bewegungsfreiheit in den EU-Grundrechten“ verankert sei, sagte der Ministerpräsident heute vor Journalisten.

„Unabhängig vom offiziellen Protokoll“ fände er es aber „nicht fair“ gegenüber der gesamten bulgarischen Bevölkerung, wenn Saisonarbeiter ins Ausland gingen und dann vielleicht das Coronavirus mit wieder nach Hause brächten.

„Wenn ihre Verträge enden, kommen sie hierher, tragen die Infektion in sich, und alle anderen sollen für sie zahlen“, so Borissow mit Blick auf die Saisonarbeiter. „Ist das fair? Nein.“

Bisher wenig registrierte Fälle

Bulgarien ist bisher von der Coronavirus-Pandemie relativ wenig betroffen. Offiziellen Angaben zufolge wurden etwas mehr als 500 Infektionen registriert, 15 Menschen starben. „In zwei oder drei Wochen aber sind wir womöglich in der Hölle“, sagte Borissow.

„Ich sehe deshalb überhaupt keinen Anlass, über Saisonarbeiter zu sprechen.“ Unzählige Bulgaren arbeiten gewöhnlich als Saisonarbeiter in anderen EU-Staaten wie Österreich.