Trump erwägt Zölle auf Erdölimporte

Die US-Regierung will die amerikanische Öl- und Gasindustrie angesichts des jüngsten Preisverfalls mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen. Falls es nötig sei, könnten neue Zölle auf Ölimporte erwogen werden, sagte Präsident Donald Trump gestern Abend. In der wichtigen Industrie stünden in den USA jetzt viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. „Ich werde tun, was auch immer nötig ist“, sagte er.

Der Ölpreis ist zuletzt drastisch gefallen. Gründe waren vor allem ein Konflikt zwischen den Ölproduzenten Russland und Saudi-Arabien sowie die wegen der Coronavirus-Pandemie global gesunkene Nachfrage.

Die USA sind inzwischen auch ein großer Öl- und Gasproduzent. Analysten zufolge können die meisten amerikanischen Produzenten bei den gegenwärtigen Marktpreisen jedoch nicht rentabel produzieren. Anders als in Russland und Saudi-Arabien sind die meisten Ölförderer in den USA unabhängig vom Staat, weswegen sie bei anhaltenden Verlusten wohl bald die Produktion drosseln dürften.

OPEC+ berät über Drosselung der Förderung

Die Minister der OPEC+-Länder wollen nach Angaben der ölreichen Südkaukasus-Republik Aserbaidschan am Donnerstag über die Drosselung der Ölförderung beraten. Die zunächst für Montag angesetzte Videokonferenz werde um drei Tage verschoben, bestätigte das Energieministerium in Baku gestern.

Ziel der Videokonferenz werde eine neue Erklärung zur Zusammenarbeit sein, hieß es aus Aserbaidschan. Warum das Treffen verschoben wurde, gab das Ministerium nicht bekannt.

Vertreten sind in der OPEC+ die Länder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) sowie weitere große Förderländer wie Russland. Bei der Videokonferenz soll die Frage einer Produktionskürzung zum Abbau der chronischen Überversorgung auf dem Ölmarkt diskutiert werden.