Tägliche Opferzahl in Italien erstmals klar rückgängig

Italien meldet erstmals eine klar sinkende Zahl der täglichen Covid-19 Todesopfer. Heute ist die Zahl der Coronavirus-Toten innerhalb von 24 Stunden um 525 auf insgesamt 15.887 gestiegen, das ist der niedrigste Wert seit dem 19. März. Der Höhepunkt war am 26. März mit einem Rekord von 969 Verstorbenen an einem Tag erreicht worden.

Die Zahl der Infizierten in Italien kletterte von 88.274 auf 91.246, teilte der Zivilschutz mit. Die Zahl der Patientinnen und Patienten auf der Intensivstation lag bei 3.997 Personen. 28.949 befinden sich noch in den italienischen Spitälern. Sowohl die Zahl der Kranken in den Spitälern insgesamt als auch jener auf den Intensivstationen ging zurück.

Conte ruft zu Disziplin auf

Während die Zahl jener in Italien wächst, die wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre bestraft werden, rief unterdessen der italienische Premier Giuseppe Conte die Bevölkerung zu Verantwortung auf. „Wir verlangen von den Menschen ein großes Opfer, doch dies ist der einzige Weg. Nur wenn wir uns an die Regeln halten, werden wir den Notstand bewältigen“, so Conte heute im Interview mit dem TV-Kanal NBC News.

Conte erklärte, er könne nicht sagen, wann der Lock-down in Italien zu Ende gehen wird. „Wir folgen den Anweisungen von unseren wissenschaftlichen Beratern. Wir haben nach bestem Wissen gehandelt, und die Resultate bezeugen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Conte.

Forderung nach internationaler Zusammenarbeit

Der Premier rief zur „internationalen Zusammenarbeit“ gegen die Pandemie auf. „Alle Länder der Welt kämpfen gegen denselben Feind. Wir kämpfen alle an der vordersten Front. Daher ist eine Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern wichtig. Es ist strategisch wichtig, dass eine Zusammenarbeit auf internationaler Ebene besteht“, sagte Conte.

Trotz sinkender Zahlen rechnet die italienische Regierung weiter mit harten Zeiten in der Coronavirus-Krise. „Wir müssen die Wahrheit sagen: Die Situation ist weiterhin dramatisch. Der Notstand ist nicht zu Ende, die Gefahr ist nicht verbannt. Auf uns warten noch schwierige Monate“, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza.