Tschechien beschloss erste Lockerungen

Auch Tschechien lockert seine restriktiven Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus ein wenig. Das Betreiben von Individualsport wird wieder erlaubt, wie das Minderheitskabinett aus populistischer ANO und Sozialdemokraten gestern in Prag beschloss.

Zudem dürfen erste Geschäfte öffnen, die im Kampf gegen die Pandemie geschlossen worden waren, darunter Hobby- und Baumärkte, der Eisenwarenhandel sowie Fahrradwerkstätten. Doch zugleich werden die Hygieneregeln für den Einzelhandel verschärft. Der Mindestabstand zwischen Kunden muss zwei Meter betragen, am Eingang müssen Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe bereitgestellt werden.

Die Regierung in Prag hatte Mitte März einen weitgehenden Ein- und Ausreisestopp verhängt. Sie stellte nun in Aussicht, dass tschechische Bürger und Bürgerinnen ab dem 14. April für unerlässliche Reisen das Land verlassen dürfen. Dazu zählen Geschäftsreisen sowie Arzt- und Verwandtenbesuche, wie Industrieminister Karel Havlicek erläuterte. Nach der Rückkehr ist eine 14-tägige Quarantäne Pflicht.

Bekenntnis zu Rechtsstaatlichkeit gefordert

Unterdessen riefen frühere Dissidenten der Gruppe Charta 77 die Regierung des Ministerpräsidenten und Multimilliardärs Andrej Babis dazu auf, sich ausdrücklich zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu bekennen. „Krisensituationen bergen stets das Risiko, dass autoritäre Tendenzen verstärkt werden“, heißt es der Agentur CTK zufolge in dem Aufruf. Zu den Unterzeichnern zählen Ex-Premier Petr Pithart sowie der katholische Weihbischof Vaclav Maly.

Auch Dänemark beschließt Lockerungen

Nach Österreich und Tschechien kündigte auch Dänemark eine erste Lockerung seiner in der Coronavirus-Krise ergriffenen Maßnahmen an. In einem ersten Schritt sollten Kinderkrippen, Kindergärten sowie die unteren sechs Jahrgangsstufen von Schulen am 15. April wieder geöffnet werden, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Es handle sich um „die erste vorsichtige Phase der Öffnung“. Die Däninnen und Dänen sollten sich jedoch darauf gefasst machen, dass sie noch über Monate wegen der Coronavirus-Pandemie mit Einschränkungen leben müssten.