Hitler ließ letzte Widerstandskämpfer „aus Rache“ ermorden

Die Morde an Dietrich Bonhoeffer, Georg Elser und anderen Widerstandskämpfern im April 1945 kurz vor Kriegsende waren nach Einschätzung des deutschen Historikers Johannes Tuchel ein reiner Racheakt Adolf Hitlers.

„Jeder Neuaufbau eines nach-nationalsozialistischen Deutschlands sollte verhindert werden“, sagte der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin der dpa. Deshalb habe das untergehende Regime seine Gegner bis zuletzt verfolgt. „Es sollte keiner überleben, der Deutschland wiederaufbauen kann.“

Gerade der 9. April 1945 sei ein „Zeichen der Rache“, sagte Tuchel. An dem Tag vor 75 Jahren waren im Konzentrationslager Flossenbürg in Bayern der Theologe Bonhoeffer, die Militärs Wilhelm Canaris und Hans Oster und andere Verschwörer gegen Hitler hingerichtet worden. Elser wurde im KZ Dachau ermordet. Er hatte 1939 im Bürgerbräukeller in München versucht, Hitler und dessen Führung zu töten.

Wegen der Coronavirus-Krise fallen nach Tuchels Angaben viele Veranstaltungen zum Gedenken an die Ereignisse vor Kriegsende 1945 aus. Die Gedenkstätte Flossenbürg werde Stimmen zur Befreiung des Lagers vor 75 Jahren am 23. April 1945 im Internet veröffentlichen, sagte ein Sprecher.