OPCW will Schuldige von Giftgasangriffen in Syrien nennen

Zwei Jahre nach dem verheerenden Giftgasangriff auf das syrische Duma im Jahr 2018 will die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) die Verantwortlichen benennen. Der Bericht der OPCW-Ermittler soll heute in Den Haag veröffentlicht werden.

Im April vor zwei Jahren waren bei einer Chlorgasattacke auf Duma mehr als 40 Menschen getötet worden. In dem OPCW-Bericht sollen auch die Schuldigen für den Giftgasangriff auf die syrische Stadt Chan Scheichun mit mehr als 80 Toten im April 2017 genannt werden.

Mandat gegen russischen Widerstand erweitert

Es ist das erste Mal, dass die OPCW-Experten Schuldige für die Angriffe ermittelten. Bisher hatte die Kontrollbehörde dazu kein Mandat. Das war erst 2018 gegen den heftigen Widerstand vor allem von Russland und Syrien erweitert worden.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syriens im Frühjahr 2011 hatten Experten der OPCW und der UNO mehrere Angriffe mit Chemiewaffen festgestellt. Westliche Staaten, syrische Oppositionelle und Menschenrechtsorganisationen machen vor allem die Regierung von Baschar al-Assad für die Angriffe verantwortlich. Dagegen weisen Syrien und sein Verbündeter Russland die Vorwürfe zurück.