Konjunkturforscher: Vor Rezession in Euro-Zone

Die Konjunkturforscher des Münchner ifo-Instituts und der ETH Zürich sehen die Euro-Zone in den kommenden Monaten in die Rezession rutschen und warnen vor einer Schuldenkrise. Schon im ersten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung um 2,3 Prozent geschrumpft sein – im laufenden zweiten Quartal sei ein weiterer Einbruch um 10,5 Prozent zu erwarten, teilten sie heute mit. Für das dritte Vierteljahr rechnen die Forscher dann mit 8,7 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorquartal.

„Die Möglichkeit, dass sich die Pandemie früher abschwächt als erwartet, ist gering. Ein Wiederaufflammen der europäischen Schuldenkrise in großem Maßstab stellt daher ein nicht zu vernachlässigendes Risiko für die Prognose dar“, erklärten die beiden Institute.

Besonders heftig seien die Schwankungen in der Industrieproduktion der Euro-Staaten. Sie dürfte im ersten Quartal bereits um 4,4 Prozent gefallen sein und werde im zweiten Quartal sogar um 18 Prozent einbrechen. Für das dritte Quartal erwarten die Forscher ein Wachstum von 19 Prozent.

Beim privaten Konsum rechnen sie mit Rückgängen von 3,3 und 13,6 Prozent in den zwei ersten Quartalen und einem Plus von 12 Prozent im dritten Quartal, bei den Investitionen mit einem Minus von 2,3 und 10,0 Prozent und dann einem Plus von 10,4 Prozent.