Holzkreuze symbolisieren Verstorbene in Louisiana, USA
REUTERS/Carlos Barria
Coronavirus

USA verzeichnen weltweit meiste Tote

Die USA haben in absoluten Zahlen weltweit die meisten Toten durch die Coronavirus-Pandemie zu verzeichnen. Das geht aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität von Samstag hervor. In den USA seien mehr als 20.000 Menschen in Folge der Coronavirus-Pandemie gestorben. Österreicher und Österreicherinnen, die sich in den USA aufhalten, sollten das Land verlassen, empfahl das Außenministerium.

Zuletzt war bei der Gesamtzahl der Toten Italien international an erster Stelle gelegen. Am Samstag stieg im südeuropäischen Land die Zahl der Toten um 619 auf insgesamt 19.468. Die Zahl der Patienten in Heimisolierung lag bei 68.744. Die Werte einzelner Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und erwarteten hohen Dunkelziffer insgesamt allerdings nur schwer vergleichen. Zudem hinkt der Vergleich der absoluten Zahlen wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen.

In den USA wurden am Freitag erstmals binnen 24 Stunden mehr als 2.000 Tote registriert. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie. Im Land mit rund 330 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen gibt es auch deutlich mehr bestätigte Infektionen mit dem Virus als in jedem anderen Staat der Welt: Laut der US-Universität sind es bereits mehr als eine halbe Million Infektionen.

US-Experten: Höhepunkt noch nicht erreicht

Der Höhepunkt der Coronavirus-Krise ist in den USA nach Experteneinschätzung noch nicht erreicht. Fachleute aus der Regierungsarbeitsgruppe sagten am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, es gebe zwar ermutigende Zeichen, aber es sei längst nicht an der Zeit für eine Entwarnung. „Wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht“, sagte die Koordinatorin der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, Deborah Birx.

Pfarrer auf einem Friedhof in Brooklyn, New York
Reuters/Caitlin Ochs
Fachleute in den USA befürchten, dass der Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht ist

Die Bevölkerung habe sich die Richtlinien zur Beschränkung sozialer Kontakte sehr zu Herzen genommen, und das zeige Wirkung. Auch sei die Todesrate in den USA durch das Coronavirus mit Blick auf die Bevölkerungsgröße geringer als in vielen anderen Ländern. Man dürfe aber nicht nachlassen mit den Bemühungen. Der Immunologe und Präsidentenberater Anthony Fauci mahnte ebenfalls, trotz der Erfolge, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sei es nicht an der Zeit nachzulassen.

USA haben die meisten CoV-Toten

Die USA leiden besonders unter der Coronavirus-Pandemie. Binnen eines Tages starben mehr als 2.000 Menschen an den Folgen, 500.000 sind infiziert.

US-Präsident Donald Trump sagte, dass ihn die Coronavirus-Epidemie vor die größte Entscheidung seines Lebens stelle. Es werde eine bedeutende Entscheidung sein, wann und wie das Land wieder zur Normalität zurückkehren könnte, sagte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. „Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens“, sagte Trump. Er werde sie in Abstimmung mit „den klügsten Menschen“ finden. „Ich möchte geleitet werden“, sagte Trump. „Ich hoffe bei Gott, dass es die richtige Entscheidung sein wird.“

Reisewarnung für USA und Türkei

Das heimische Außenministerium gab am Samstag wegen der Coronavirus-Pandemie jetzt auch Reisewarnungen für die USA und die Türkei aus. „Ich sehe mich veranlasst, für zwei weitere Staaten – die Vereinigten Staaten von Amerika und die Türkei – eine Reisewarnung auszusprechen“, erklärte ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg in einer Aussendung.

Passanten applaudieren Krankenhausmitarbeitern
Reuters/Caitlin Ochs
Für das Krankenhaus- und Pflegepersonal in den USA gibt es dankenden Applaus

„Neben der stündlich steigenden Zahl an positiv getesteten Menschen haben uns auch andere Parameter wie die zunehmende Versorgungsunsicherheit, mangelnde medizinische Kapazitäten oder Ausgangssperren zu dieser Entscheidung bewegt.“ Sowohl für die USA als auch für die Türkei ist es das erste Mal, dass Österreich eine Reisewarnung verhängt.

Österreicher sollen „dringendst“ USA verlassen

Österreichischen Reisenden, die sich noch in den USA aufhalten, empfiehlt das Außenministerium „dringendst“, das Land zu verlassen. „Nützen Sie die derzeit noch bestehenden kommerziellen Flüge nach Europa“, appellierte Schallenberg an Rückreisewillige. So flögen etwa Lufthansa, United, Swiss, Delta und KLM noch von den USA aus verschiedene Ziele in Europa wie Frankfurt, Zürich und Amsterdam an. „Es ist Eile geboten, denn niemand kann abschätzen, wie lange diese Reisemöglichkeiten noch bestehen“, so Schallenberg.

Da die Ausreise aus der Türkei mit kommerziellen Flügen nicht mehr möglich ist, ruft das Außenamt österreichische Reisende, die zurück nach Hause wollen, auf, die Botschaft in Ankara oder das Generalkonsulat in Istanbul zu kontaktieren.

Damit hat das Außenministerium aufgrund des Coronavirus nunmehr für 26 Staaten eine Reisewarnung ausgesprochen. „Ich kann nicht ausschließen, dass wir in den nächsten Tagen und Woche noch weitere Reisewarnungen aussprechen müssen“, sagte Schallenberg.