Freischaffende: Operngrößen fordern runden Tisch

Zahlreiche prominente Sänger und Sängerinnen der Opernwelt haben sich zu einer gemeinsamen Petition an die Bundesregierung zusammengeschlossen. Die Forderung der Unterzeichner und Unterzeichnerinnen, darunter Elisabeth Kulman, Tomasz Konieczny und Günther Groissböck: einheitliche, rechtskonforme, europaweite Regelungen für die Bezahlung freischaffender Künstler.

„Bis dato waren wir Einzelkämpfer, jetzt aber müssen wir den Hebel auf Solidarität umschalten“, umriss Tenor Wolfgang Ablinger-Sperrhacke im Interview mit dem „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe) die Idee. Viele Kollegen hätten Angst, sich öffentlich gegen die Willkür der Veranstalter zu positionieren, obwohl die Kunstfreiheit ein verfassungsrechtliches Grundrecht sei.

„Die Ungleichstellung zwischen fix Angestellten und freien Künstlern ist enorm“, so Ablinger-Sperrhacke. Die Conclusio der Petitionsverfasser: „Uns schwebt eine Art ‚Runder Tisch‘ vor. In Österreich bestehend aus Vertretern der Bundestheater, der Festivals, der Agenturen, der Politik und der Künstler.“ Hier könne aus Österreich ein Impuls für Europa ausgehen. Es gehe etwa nicht an, dass sich Institutionen wie die Osterfestspiele in Salzburg auf den Paragrafen der „höheren Gewalt“ in Bezug auf freischaffende Künstler berufen würden.

Drozda fordert Maßnahmen

Zu diesem Punkt hatte am Freitag bereits SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda eine klare Haltung eingefordert. Subventionierte Kultureinrichtungen sollten ihre Zusagen an die Kunst- und Kulturschaffenden einhalten. „Wenn alle großen Kulturinstitutionen ihre Förderungen richtigerweise weiter bekommen, auch wenn sie keine Veranstaltungen durchführen können, dann muss das Geld auch an die KünstlerInnen und die anderen Beschäftigten weitergegeben werden – egal ob DienstnehmerInnen oder mit Werkvertrag“, so Drozda in einer Aussendung.

„Wenn all diese Institutionen Zusagen haben, dass die Förderverträge eingehalten werden, und sie Zugang zur Kurzarbeit haben, wie Kulturstaatssekretärin (Ulrike, Grüne Anm.) Lunacek versichert hat, dann enthält das auch eine Verpflichtung gegenüber den KünstlerInnen.“