Unter speziellen Voraussetzungen wie reichlich Abstand zwischen den Kindern sowie verstärkten Hygienevorschriften wurde der Schulunterricht langsam wiederaufgenommen.
„Ich bin tief beeindruckt, wie schnell es einer Schule wie dieser hier geglückt ist, sich von geschlossen auf wieder offen umzustellen“, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen dem Sender TV2, als sie sich in der Lykkebo Skole im Westen von Kopenhagen selbst ein Bild von den Schulöffnungen machte. „Die Kinder freuen sich sehr, ihre Freunde wiederzusehen.“
Abstandsregeln stellen kleine Schulen vor Probleme
Doch nicht überall lief die Öffnung der Schul- und Tageseinrichtungen nach fast einem Monat mit geschlossenen Türen sofort wieder an. Zwar meldete rund die Hälfte der 98 dänischen Kommunen vorab, dass ihre Schulen für den Neustart am Mittwoch bereit seien. Andere brauchten jedoch noch etwas Vorlaufzeit, um die strengen Anforderungen der Behörden zu erfüllen.
Besonders die Voraussetzung, mindestens zwei Meter Abstand zwischen den Schülerinnen und Schülern zu gewährleisten, stellte manche kleineren Schulen vor Probleme. Bis spätestens nächsten Montag sollen alle Einrichtungen aber wieder geöffnet haben.
Nicht alle Eltern unterstützen Entscheidung
Bei vielen Eltern sorgt die Öffnung allerdings für Unbehagen. Besonderen Ärger ruft hervor, dass schulpflichtige Kinder nicht ohne ärztliches Attest zu Hause bleiben dürfen. Berichten zufolge ließen viele Eltern trotz der Androhung unentschuldigter Fehlstunden seitens der Schulbehörden ihre Kinder am Mittwoch zu Hause.
Die Regierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hält trotz der Kritik an ihrer Entscheidung fest und beruft sich auf die Empfehlung von Gesundheitsexpertinnen und Gesundheitsexperten. In einer Stellungnahme am Mittwoch erinnerte Frederiksen außerdem daran, dass die Eltern nun wieder vermehrt ihrer Arbeit nachgehen könnten und damit die Wirtschaft wieder angekurbelt werde.
Bisher strikter Kurs
Dänemark hatte besonders früh mit strikten Maßnahmen auf die ersten bestätigten Infektionsfälle im Land reagiert. Die Regierung hatte am 14. März unter anderem die Grenzen geschlossen. Restaurants, Cafes, Theater und weitere Freizeiteinrichtungen sind seit Wochen ebenfalls zu. All diese Maßnahmen hatte Frederiksen zuletzt bis zum 10. Mai verlängert. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sind damit weiter verboten, Großveranstaltungen bis Ende August untersagt.