Gewalt gegen Frauen: UNHCR in höchster Alarmbereitschaft

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat angesichts der Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern in der Coronavirus-Krise vor einer Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen gewarnt. Als Flüchtlinge, Vertriebene und Staatenlose falle es ihnen schwerer, sich zu schützen, teilte die Organisation heute in Genf mit.

„Einige sind am Ende möglicherweise in ihren Unterkünften und Häusern mit ihren Peinigern eingesperrt, ohne die Möglichkeit zu haben, sich zu entfernen oder persönlich Hilfe zu suchen“, sagte die stellvertretende Hochkommissarin Gillian Triggs.

Andere Frauen würden möglicherweise angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Umstände und mangels Ausweispapieren zu Prostitution oder Kinderheirat gezwungen. Weltweit sei das UNHCR deshalb in höchster Alarmbereitschaft.

Guterres warnte vor „schrecklicher Zunahme“

Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte jüngst vor einer „schrecklichen Zunahme“ häuslicher Gewalt während der Coronavirus-Pandemie gewarnt. In einer auf Twitter verbreiteten Videobotschaft rief er die Regierungen vor zwei Wochen weltweit dazu auf, dagegen vorzugehen.

„Wir wissen, dass Ausgangssperren und Quarantäne entscheidend sind, um Covid-19 zu bekämpfen. Aber sie können Frauen mit Partnern, die sie missbrauchen, einsperren“, sagte Guterres. „Viele Frauen und Mädchen sind dort am meisten bedroht, wo sie am sichersten sein sollten: bei sich zu Hause.“ In einigen Ländern habe sich die Anzahl der Frauen verdoppelt, die deswegen Hilfsdienste anriefen.