Österreichs Ocean-Race-Projekt saß in Karibik fest

Die Rennyacht „Sisi“ des The Austrian Ocean Race Project (TAORP) ist seit Samstag auf dem Weg von Philipsburg auf der Karibikinsel Sint Maarten in die Niederlande. Zwei Mann der Crew saßen nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wochenlang fest, begaben sich in Quarantäne und traten nun die Heimreise an. Die Atlantiküberquerung wird zwanzig Tage dauern, Zielhafen ist Scheveningen in den Niederlanden.

Mit an Bord sind neben den verbleibenden zwei Crewmitgliedern, bestehend aus dem Österreicher Oliver Kobale und Micky Montoya aus den USA, auch sechs „gestrandete“ Segler aus der EU – die Österreicher Lisa Mailänder und David Höllinger, drei Niederländer, ein Este –, wie es in der Presseaussendung heißt. Ihnen werde zur Heimkehr verholfen. Zudem sind für eine Atlantiküberquerung mindestens acht Personen notwendig. Also wurden sie für die Überfahrt dank Sondergenehmigungen auf Inseln wie St. Vincent und Antigua abgeholt.

Das Team des TAORP befand sich seit Februar für die Regattasaison in der Karibik, bis wegen des Coronavirus alle Wettfahrten abgebrochen wurden. „Während der Großteil des Teams noch rechtzeitig vor den Reiserestriktionen heimfliegen konnte, blieben zwei Mitglieder freiwillig vor Ort“, sagte Julian Kircher, der Leiter der Kampagne, die eigentlich zum Ziel hat, beim legendären Ocean Race 2021 an den Start zu gehen.

Härtestes Offshore-Segelrennen der Welt

Die „Sisi“ ist eine VO65-Yacht, deren Neupreis 6,5 Millionen Euro beträgt. „Es war keine Option, unsere Sisi unbeaufsichtigt zurückzulassen“, erklärte Kobale, der mit dem Dokumentarfilmer Montoya an Bord geblieben war. Weil aber kein Ende der Reiserestriktionen in Sicht ist, wurde nun der Entschluss gefasst, die eigene Heimreise zu forcieren. Die Versorgungs- und Liegekosten wären auf Dauer nicht mehr finanzierbar, heißt es.

„Die Coronakrise hat uns auch finanziell von einem Tag auf den anderen hart getroffen. Alle unsere Sponsoren mussten ihre Zahlungen einstellen“, sagte Kircher. „Die Krise hat uns einen ordentlichen Dämpfer verpasst, aber wir kämpfen weiter dafür, unsere Teilnahme am Ocean Race Wirklichkeit werden zu lassen.“

Das Ocean Race ist das bekannteste und härteste Offshore-Segelrennen der Welt. Das Rennen – vormals als Volvo Ocean Race oder „The Whitbread Round the World“ bekannt – wird seit 1973 durchgeführt. Es findet mittlerweile alle drei Jahre statt, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer segeln dabei einmal über den Südpazifik um die Welt.