Facebook begrenzt Organisation von Protesten

Facebook will die Organisation bestimmter Proteste gegen die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Schutzmaßnahmen begrenzen. Wenn eine Demonstration von den Behörden verboten worden sei oder gegen die Vorschriften verstoße, wonach Menschen genügend Abstand voneinander einhalten müssten, dürfe diese nicht auf Facebook organisiert werden, erklärte gestern ein Sprecher des Unternehmens.

Facebook werde gegen entsprechende Inhalte vorgehen, hieß es weiter. In mehreren US-Bundesstaaten war es zuletzt zu kleineren Protesten gegen die von den jeweiligen Gouverneuren verhängten Ausgangsbeschränkungen gekommen. Bei manchen Demonstrationen wurde dabei klar gegen die von der Regierung empfohlene Distanzregel verstoßen.

Trump ermuntert zu Protesten

In den USA sind alle Menschen aufgerufen, immer mindestens etwa zwei Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, um eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen. US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen seit Freitag zum Teil ermuntert, für eine Wiederöffnung der Wirtschaft und eine Normalisierung des öffentlichen Lebens zu demonstrieren.

Nach den Protesten am Wochenende zum Beispiel äußerte sich Trump mit Blick auf die Demonstrierenden anerkennend. „Das sind großartige Menschen.“ Die Menschen wollten „ihr Leben zurück“, denn manche Gouverneure seien zu weit gegangen. Gestern gab es im US-Bundesstaat Pennsylvania erneut Proteste. Hunderte Menchen zogen durch Harrisburg, die Hauptstadt des Bundesstaats, und forderten eine rasche Rückkehr zur Normalität. Einige der Demonstrierenden hatten Waffen bei sich.

Die Proteste, die maßgeblich von drei als Waffenrechtsaktivisten bekannten Brüdern organisiert werden, bekommen zwar viel Medienaufmerksamkeit. Umfragen zeigen aber, dass ein Großteil der US-Bevölkerung hinter den Ausgangsbeschränkungen steht. Das gilt auch für konservative Wähler.