Musk kündigte via Twitter an, SpaceX werde das Problem mit der Helligkeit der Satelliten lösen. Er erklärte es mit dem Winkel der Sonnenpaneele während des Einschwenkens in die vorgesehene Umlaufbahn. „Wir reparieren das jetzt“, so Musk.
Astronominnen und Astronomen warnen seit Jahren vor den negativen Folgen des riesigen Projekts für die Himmelsbeobachtung. Durch die hohe Zahl an Satelliten wird es zunehmend schwieriger, Sterne und Planeten zu beobachten. Laut Fachleuten wird das Problem noch größer werden, wenn der gesamte Satellitenring in der Umlaufbahn ist und in Betrieb geht.
12.000 Satelliten
Die Satelliten sind Teil des kommerziellen „Starlink“-Projekts, das weltweit die Internetanbindung verbessern soll. Zuletzt waren am Mittwoch Satelliten ins All gebracht worden. Im Endausbau soll allein dieses Projekt 12.000 Satelliten umfassen, die ein Breitbandinternetsignal zur Erde senden sollen.
Die Satelliten werden dabei in Höhen von 340 bis mehr als 1.300 Kilometer über der Erdoberfläche verteilt positioniert. Ab Mitte des Jahres soll so eine Internetverbindung für die USA bereitgestellt werden, ab 2021 fast weltweit. Mit dem Projekt ist SpaceX der größte kommerzielle Satellitenbetreiber weltweit. SpaceX hat derzeit Lizenzen für 20.000 Satelliten bis 2027, aber bereits für weitere 30.000 Lizenzen beantragt.
Im März in All transportiert
Viele der Satelliten, die derzeit so deutlich sichtbar sind, wurden laut BBC im März in die Erdumlaufbahn geschickt. Ihre aktuelle Position habe sie in den vergangenen Tagen besser sichtbar gemacht.
Diese Satelliten sind auch besonders hell wegen ihrer Größe und der Nähe zur Erde. Große Satelliten werden normalerweise in höhere Umlaufbahnen geschickt, kleinere in niedrigere. die SpaceX-Satelliten haben zudem große, flache Sonnenpaneele, die stärker reflektieren.
Die Satelliten sollen sich in den nächsten Monaten mit an Bord installierten Motoren weiter von der Erde weg bewegen und ihre Sonnenpaneele zur Sonne ausrichten. Dann werden die Satelliten für das bloße Auge weniger sichtbar sein. Aber sie könnten mehr Lichtverschmutzung verursachen. Das würde es Astronomen erschweren, Fotos von den Tiefen des Weltalls zu machen.
Gefahr für spezielle Kameras
Astronomen arbeiten mit speziellen Kameras, „die entwickelt sind, um Fotos von wirklich kaum wahrnehmbaren Dingen zu machen – und helles Licht könnte die Daten zerstören“, sagte der Astronom Jonathan McDowell vom Zentrum für Astrophysik an der Harvard-Universität.
Es sei zu begrüßen, dass SpaceX versuche, die Lichtverschmutzung zu verringern. Aber laut McDowell gibt es noch ein zweites Problem mit der Installation so vieler Satelliten im unteren Orbit: das erhöhte Verkehrsaufkommen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen – was wiederum die Satelliten beschädigen und dazu führen könne, dass Material auf die Erde fällt.
Pläne für „Sonnenschirm“
SpaceX arbeitet laut BBC mittlerweile an einer Art „Sonnenschirm“, der bei Satelliten, die künftig ins All gebracht werden, die Sonnenreflexion reduzieren soll. Der Aufbau des Starlink-Programms geht übrigens trotz der Coronavirus-Krise planmäßig vonstatten. Der Start von Cape Canaveral am Mittwoch war bereits der vierte heuer. Und es war das siebente Mal, dass SpaceX eine große Ladung an Satelliten auf einmal in die Erdumlaufbahn transportierte.