Drittel der jungen Männer in Österreich für Atomkraft

Die Atomkraftgegner sind in Österreich eindeutig in der Überzahl – obwohl ein Drittel der 16- bis 29-jährigen Männer Atomenergie befürwortet. 29 Prozent von ihnen würden bei einer Volksabstimmung eher für Atomkraft stimmen.

Das ergab eine aktuelle Umfrage des Linzer market-Instituts im Auftrag der Organisation atomstopp_oberoesterreich zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April.

16 Prozent Befürworter

Insgesamt sind 79 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen Atomkraftgegner, 16 Prozent Befürworter, fünf Prozent machten keine Angabe. Die 50- bis 70-Jährigen sind mit 92 Prozent am vehementesten gegen die Atomenergie, wogegen 33 Prozent der jungen Männer sie befürworten, aber nur 13 Prozent der gleichaltrigen Frauen.

Eine neue Volksabstimmung würde klar gegen die Atomenergie ausgehen: 64 Prozent gaben an, „auf jeden Fall“, 17 Prozent „eher“ dagegen zu stimmen, was in Summe 81 Prozent ergibt. 15 Prozent sind „eher“ (acht) oder „auf jeden Fall“ (sieben) für Kernkraft, fünf Prozent machten keine Angabe. Befragt wurden von 3. bis 23. März dieses Jahres 892 Österreicher ab 16 Jahren, unterteilt in zwei Altersgruppen (16 bis 29, 30 bis 70 Jahre).

Organisation Atomstopp alarmiert

Auftraggeber Atomstopp sah „eine ernstzunehmende, alarmierende Tendenz – vor allem bei jungen Männern“. Die heutige „Fridays for Future“-Generation zeige sich über weite Strecken unkritisch gegenüber der Nutzung von Atomkraft zur Klimarettung, so Gabriele Schweiger und Roland Egger von atomstopp_oberoesterreich.

Sie kündigten an, ihre Informationsarbeit auf diese Gruppe auszuweiten, denn „Atomkraft bietet keine nachhaltige Lösung – sie ist zu gefährlich, zu langsam und zu teuer“.