Moskau nimmt Bau von größtem Atomeisbrecher in Angriff

Für einen ganzjährigen Zugang zur Arktis nimmt Russland den Bau seines bisher größten Atomeisbrechers „Leader“ in Angriff. Der Staatskonzern Rosatom und die Werft Swesda (Zvesda) unterzeichneten einer Mitteilung zufolge gestern den Vertrag für den Bau des mächtigsten atomar betriebenen Eisbrechers der Welt. „Leader“ soll künftig bis zu vier Meter dickes Eis durchbrechen können. Das sichere dann „erstmals ganzjährig die Navigation in den Gewässern des nördlichen Seeweges“, teilte Rosatom mit.

Russland erhebt Anspruch auf die Rohstoffe am Meeresboden der Arktis. Der Eisbrecher könnte auch dafür die Wege freimachen. Das erste von drei Schiffen soll 2027 vom Stapel laufen.

Projekt kostet mehr als 1,5 Mrd. Euro

„Heute machen wir einen wichtigen Schritt in der Geschichte der atomaren Eisbrecherflotte“, sagte der Generaldirektor des Projektentwicklers Atomflot, Mustafa Kaschka. „Leader“ habe zwei Atomreaktoren, die eine Gesamtleistung von 120 Megawatt brächten – genug, um solche dicken Eisschichten zu durchbrechen.

Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit 127,5 Milliarden Rubel angegeben (1,5 Milliarden Euro), wie die Staatsagentur Tass meldete. Der Eisbrecher hat eine Länge von 209 Metern und eine Breite von 47,7 Metern. Gebaut wird das Schiff in der Stadt Bolschoi Kamen in der fernöstlichen Region Primorje am Pazifik. Das zweite Schiff soll 2030, das dritte 2032 fertig sein, wie es hieß.

Russlands Atomeisbrecher gelten als einzigartig in der Welt. Bisher ist die rote „50 Let Pobedy“, mit der in der Vergangenheit auch Touristen zum Nordpol gebracht wurden, der größte Atomeisbrecher der Welt.