Frankreich begrenzt Verkauf von Nikotinpflastern

Frankreich hat den Verkauf von Nikotinpflastern und anderen Ersatzprodukten vorerst eingeschränkt, um Hamsterkäufe zu verhindern. Grund seien „gesundheitliche Risiken durch exzessiven Konsum oder Missbrauch nach Medienberichten über eine möglicherweise schützende Wirkung von Nikotin“ vor der Lungenkrankheit Covid-19, hieß es heute in einem im Amtsblatt veröffentlichten Dekret.

Der Verkauf von Nikotinpflastern, -kaugummis und anderen Ersatzstoffen im Internet wird dem Dekret zufolge ganz untersagt. Apotheken dürfen bis zum 11. Mai nur noch Mengen abgeben, die für eine einmonatige Behandlung der Nikotinsucht reichen. Gesundheitsminister Olivier Veran rief die Franzosen und Französinnen auf, sich nicht mit den Pflastern einzudecken. Er erinnerte daran, dass es „jedes Jahr 70.000 Tote durch Tabak in Frankreich gibt“.

Bei einer französischen Studie mit 500 Covid-19-Patienten waren nur fünf Prozent der Betroffenen Raucher. Auch andere Studien scheinen den beteiligten Wissenschaftlern zufolge die These zu stützen, dass Nikotin eine positive Wirkung gegen das Coronavirus haben könnte.

Andere Forscher warnten dagegen in französischen Medien vor voreiligen Schlüssen. Bisher galten Raucher als Risikogruppe. Im Pariser Krankenhaus La Pitie-Salpetriere soll nun die präventive wie auch die therapeutische Wirkung mit Hilfe von Nikotinpflastern untersucht werden.