Saudi-Arabien: Vorwürfe nach Tod von Menschenrechtler

Die Regierung Saudi-Arabiens steht wegen des Todes eines inhaftieren bekannten Menschenrechtsaktivisten scharf in der Kritik. Abdullah al-Hamid sei als politischer Häftling im Alter von 69 Jahren in einem saudischen Gefängnis gestorben, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International gestern mit.

Er habe in Haft bleiben müssen, obwohl er vor rund zwei Wochen einen Schlaganfall erlitten und danach im Koma gelegen habe. Hamid war einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten des sunnitischen Königreichs. Er gehörte zu den Mitbegründern einer saudischen Menschenrechtsorganisation. Für seine Arbeit war er vor zwei Jahren mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Die dafür zuständige Right Livelihood Foundation verurteilte die „saudische Grausamkeit“ scharf. Hamids „ungesetzliche Inhaftierung und unmenschliche Behandlung“ hätten zu seinem Tod geführt, hieß es in einer Mitteilung. Die saudischen Behörden hätten dem Aktivisten eine angemessene medizinische Behandlung verweigert.

Mit seinen Mitstreitern setzte sich Hamid unter anderem für eine konstitutionelle Monarchie in Saudi-Arabien ein. Er wurde 2012 verhaftet und ein Jahr später zu elf Jahren Haft verurteilt.