VCÖ: Zu viele Kurzstreckenflüge in Wien

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kritisiert den hohen Anteil an Kurzstreckenflügen in Wien. Vor der Coronavirus-Krise seien vier Prozent der Passagiere weniger als 400 Kilometer, sieben Prozent zwischen 400 und 600 und 24 Prozent zwischen 600 und 800 Kilometer geflogen, verwies der VCÖ auf Zahlen der Statistik Austria. Bei den anderen 65 Prozent der Passagiere lag das Endziel weiter weg als 800 Kilometer.

„Das Flugzeug gilt als Verkehrsmittel für lange Distanzen. Doch der Anteil der Kurzstreckenflüge ist hoch, auch bei jenen Passagieren, die keinen Zwischenstopp machen, sondern ihren endgültigen Zielort anfliegen“, sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger zu den Zahlen, die aus 2018 stammen. Für 2019 gibt es diese Statistik noch nicht.

Mehr Videokonferenzen statt Dienstreisen

Der VCÖ sieht großes Potenzial, Kurzstreckenflüge auf die Bahn zu verlagern. Destinationen wie Berlin und Stuttgart sind beispielsweise weniger als 800 Kilometer von Wien entfernt. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen hätten zudem gezeigt, dass etliche Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden können, so der VCÖ.

VCÖ: Weniger Kurzflüge für AUA-Hilfe

Der VCÖ fordert, dass der Lufthansa-Tochter AUA nur dann Staatshilfen gewährt werden sollten, wenn ökologische und soziale Kriterien erfüllt werden. Dazu zähle die deutliche Reduktion von Kurzstreckenflügen. Die von der türkis-grünen Regierung geplante Vereinheitlichung der Ticketabgabe auf zwölf Euro ist aus Sicht des VCÖ „ungenügend“.