Boeing streicht 16.000 Stellen, Kurzarbeit bei Airbus

Boeing streicht angesichts des dramatischen Einbruchs der Flugzeugnachfrage in der Krise etwa jede zehnte seiner 160.000 Stellen. Der US-Flugzeughersteller aus Seattle drosselt die Produktion seines lukrativen Langstreckenflugzeugs Boeing 787 um die Hälfte, wie er heute mitteilte. Auch die Produktion der Boeing 737 Max, die nach zwei tödlichen Abstürzen auf dem Boden bleiben musste, soll nur langsam wieder anlaufen.

Boeing-Chef Dave Calhoun schrieb in einem Brief an die Mitarbeiter, in der Verkehrsflugzeugsparte müssten sogar rund 15 Prozent der Belegschaft gehen. Kündigungen schloss er dabei nicht aus. Um die Krise zu überstehen, schnürt Boeing drei Insidern zufolge ein Finanzierungspaket mit Anleihen, das mehr als zehn Mrd. Dollar (9,2 Mrd. Euro) umfassen könnte.

Der europäische Konkurrent Airbus will ohne Staatshilfe auskommen, wie Finanzchef Dominik Asam klarmachte. Airbus-Aktien schossen in Paris um neun Prozent nach oben. In Deutschland schickt Vorstandschef Guillaume Faury allerdings einige tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorerst in Kurzarbeit. In Frankreich kommen Tausende hinzu.

Wieder rote Zahlen

Die beiden weltgrößten Flugzeughersteller schreiben in der Krise rote Zahlen – Boeing sogar bereits das zweite Quartal in Folge. Zwischen Jänner und März stand ein operativer Verlust von 1,7 Mrd. Dollar zu Buche – ein Jahr zuvor war es noch ein Gewinn von fast zwei Milliarden.

Unter dem Strich fiel bei einem Umsatzeinbruch um 26 Prozent ein Verlust von 641 Mio. (plus 2,15 Mrd.) Dollar an. Airbus fuhr wegen der Folgen der Pandemie 481 Mio. Euro Verlust ein, im Vorjahr hatte es in den traditionell schwachen ersten drei Monaten zu einem kleinen Gewinn gereicht.