Medikamente gegen Bluthochdruck erhöhen Risiko nicht

Medikamente gegen Bluthochdruck erhöhen nicht das Risiko einer Covid-19-Erkrankung oder eines schwereren Krankheitsverlaufs nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Das geht aus drei Studien hervor, die gestern in dem Fachmagazin „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden. Sie dürften Millionen Menschen beruhigen, die blutdrucksenkende Mittel einnehmen.

Die Studien bezogen zwei Arzneimittelgruppen ein, die auch Diabetikern verschrieben werden. Darunter waren Lisinopril, Losartan und Valsartan. Nach Tierversuchen war zunächst befürchtet worden, dass durch die Medikamente die Zahl der ACE2-Enzyme im Körper erhöht werden könnte, die das Virus SARS-CoV-2 als eine Art „Türöffner“ beim Menschen nutzt.

Tausende Patientenakten als Basis

Die drei Studien basieren auf den Patientenakten von Tausenden Patienten und Patientinnen, die auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen suchten nach möglichen Korrelationen zwischen der Einnahme der Medikamente und einer Infektion.

„Wir haben keinerlei Unterschied gefunden" zwischen denen, die diese Medikamente nahmen, und anderen“, sagte Harmony Reynolds von der Medizinischen Fakultät der Universität von New York. Sie leitete eine der drei Studien, die 12.600 Menschen umfasste. „Ich bin froh, meinen Patienten sagen zu können, dass sie ihre Medikamente gegen Bluthochdruck weiter nehmen können“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.