Tausende Hoteliers wollen Staat auf Schadenersatz klagen

Tausende Hoteliers in Österreich wollen wegen der Betriebssperren in der Coronavirus-Krise den Staat auf Schadenersatz klagen. In Tirol werde die Zahl der Entschädigungsanträge auf 3.500 geschätzt, in Salzburg könnten es laut Schätzungen der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) mehr als 2.000 sein, hieß es in einem Bericht der „Salzburger Nachrichten (SN)“ am Wochenende.

Auch für die anderen Bundesländer müsste von Tausenden Anträgen ausgegangen werden. Dem Staat drohten damit Hunderte Millionen Euro an Forderungen, so die Zeitung. Zumindest für die ersten beiden Wochen der Sperren ab Mitte März – als noch das alte Epidemiegesetz und eine Epidemiesperre anstatt eines Betretungsverbots galt – würden viele Tourismusunternehmer auf Entschädigungen hoffen.

Anspruch für Wirtschaftskammer „unstrittig“

Die Wirtschaftskammer Salzburg gehe von einer Entschädigung für die Hoteliers für diesen Zeitraum aus, die Auszahlung werde jedoch mindestens ein halbes Jahr dauern. Der Anspruch sei aber „dem Grunde nach unstrittig“, zitieren die „SN“ Spartengeschäftsführer Reinhold Hauk. Andere Experten argumentieren laut dem Bericht, dass sogar Entschädigungen für einen längeren Zeitraum möglich seien, da das Betretungsverbot für Urlauber einer Schließung gleichkomme.

Rechtlich ist bisher noch nicht geklärt, ob und für welchen Zeitraum Entschädigungen gezahlt werden müssen. Mit der Klärung werden die Höchstgerichte befasst sein.