Anschober betont „Freiwilligkeit“ bei App

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz erklärt, dass die App eine „freiwillige Variante“ der Kontaktverfolgung bleiben werde. Auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sagte: „Freiwilligkeit“ sei „hier das Gebot“.

Das Kontaktpersonenmanagement, so Anschober, sei ein zentraler Bereich des „Contaiment 2.0“, also der Eindämmung der Ausbreitung des Virus. Weiterhin im Fokus wird dabei das Gespräch mit Betroffenen bleiben. Die digitale Variante mit Hilfe einer App könne eine „Ergänzung dafür“ sein, so Anschober – aber sie sei „kein Muss“. Auf Nachfrage sagte Anschober: Sämtliche „Konjunktive“ seien „gestrichen – es bleibt bei der Freiwilligkeit.“

„Mai wird der Entscheidungsmonat“

Anschober sagte, dass der Mai nun „der Entscheidungsmonat“ werde, weil sämtliche großen Öffnungsschritte darin stattfinden. Er verwies auf die „stabile“ Lage bei der Entwicklung. „Aber wir sind noch lange nicht durch“, so Anschober. Wenn man die Schritte im Mai „ohne drastische Erhöhungen“ bewältige, dann hätte man einen „ganz großen Schritt in die richtige Richtung“ geschafft.

Um Ergebnisse der zweiten Öffnungsphase zu erhalten, müsse man noch zehn bis zwölf Tage warten. „Das kontrollieren wir sehr professionell und genau“, sagte Anschober. Man sei sehr vorsichtig, denn diese Pandemie sei „Neuland“.

Die Steigerungen bei den gemeldeten Infektionen lägen seit Mitte April nur noch im zweistelligen Bereich, es gebe „keinen einzigen Ausreißer mehr“. Die Zahl der Neugenesenen liege deutlich über den Neuinfektionen – damit sinkt die Zahl der aktiv Erkrankten.

Redlberger-Fritz sieht Fortschritte bei Antikörpertests

Virologin Monika Redlberger-Fritz verwies unterdessen auf eine positive Entwicklung bei Antikörpertests. Bisher war die Aussagekraft solcher Tests nicht „ausreichend gegeben“, das habe sich mittlerweile verbessert. Man könne nun Infektionen von schwer kranken Personen „eindeutig mit serologischen Methoden“ diagnostizieren.

In Österreich habe man es geschafft, die Ausbreitung des Virus „weit zurückzudrängen“. Sie warnte davor, dass, sollte man keine Maßnahmen treffen, eine Situation wie in Italien, Frankreich und Spanien entstehen könne mit einem exponentiellen Wachstum. Sie rief dazu auf, Mund-Nasen-Schutz zu tagen, Abstand zu halten und die Handhygiene einzuhalten.