UNO: Flüchtlingszahlen auf griechischen Inseln gesunken

Die Zahl der Geflüchteten auf den griechischen Inseln ist nach UNO-Angaben erstmals seit Jänner 2019 zurückgegangen. Die Zahl der Migranten auf den fünf Ägäis-Inseln sei von 42.000 im Februar auf 38.200 im April gesunken, sagte Philippe Leclerc vom UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) auf einer Onlinepressekonferenz heute.

Das sei einerseits darauf zurückzuführen, dass deutlich weniger Menschen aus der Türkei kämen. Die Türkei hat im Zuge der Coronavirus-Pandemie strikte Reisebeschränkungen verhängt. Zugleich verschärfte Griechenland seine Patrouillen entlang der türkischen Grenze. Zudem seien besonders gefährdete Geflüchtete zum Schutz vor dem Virus von den Inseln auf das griechische Festland verlegt worden, erklärte Leclerc.

Leclerc ruft Griechen zu mehr Akzeptanz auf

Dennoch leben noch immer Zehntausende Menschen in den völlig überfüllten Flüchtlingscamps auf den Inseln unter katastrophalen Bedingungen. Leclerc forderte die griechische Regierung deshalb auf, die Menschen schnell auf das Festland zu verlegen und zu integrieren. Ihnen müsse die Möglichkeit gegeben werden, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, Zugang zu Bildung zu bekommen und sich in die Gesellschaft zu integrieren, forderte Leclerc.

Zudem rief er die griechische Bevölkerung zu mehr Akzeptanz auf. „Sie verdienen es nicht, Opfer von Diskriminierung zu werden.“ Die Menschen müssten ihnen vertrauen und „sie wie Nachbarn behandeln, wir sitzen alle im selben Boot“, betonte Leclerc.