Bodenmarkierungen zur Wahrung der Distanz in Paris
AP/Christophe Ena
Kreide, Sticker, Schilder

Die Welt hält Abstand

Ob Bodenmarkierungen, Schilder oder zugeklebte Urinale: Um sicherzugehen, dass angesichts der Coronavirus-Krise ein gewisser Mindestabstand eingehalten wird, sind weltweit teils kreative Orientierungshilfen geschaffen worden.

Bodenmarkierungen zur Wahrung der Distanz bei einer Demonstration in Wien
Reuters/Leonhard Foeger
In Österreich soll ein Abstand von mindestens einem Meter an öffentlichen Orten eingehalten werden – wie hier bei einer Demonstration Anfang Mai. In „Öffis“ kann vom Mindestabstand abgewichen werden, sofern nicht anders möglich. Ausgenommen von der Abstandsregel sind zudem Personen, die im gemeinsamen Haushalt leben.
Milizsoldaten mit Abstand in der Maria-Theresien-Kaserne
APA/Robert Jäger
In der Wiener Maria-Theresien-Kaserne wird darauf geachtet, dass sich die Milizsoldaten nicht zu nahe kommen: Anfang Mai rückten 2.300 Milizsoldaten und 1.500 Grundwehrdiener erstmals in die Kasernen des Bundesheeres ein
Mund- und Nasenschutzmasken hängen am Innenspiegel eines Autos neben dem Stofftier eines Elefanten
APA/Roland Schlager
Weltweit gibt es einige gängige Maßeinheiten zum Abstandhalten. Österreicherinnen und Österreicher sprechen neuerdings vom Babyelefanten (allerdings ohne Rüssel), wenn es um den Einmeterabstand geht. Der Babyelefant ist eine Erfindung der PR-Agentur Jung von Matt.
Gesperrte Toiletten in Großbritannien
Reuters/John Sibley
Abstand muss auch in öffentlichen Toiletten bei einer Autobahn in der Nähe des britischen Maidstone gehalten werden – um ganz sicherzugehen, dass niemand aus der Reihe tanzt, wurde ein Großteil der Urinale zugeklebt. Großbritannien ist das Land mit der höchsten Totenzahl in Europa.
„Glashäuser“ für einzelne Tische in einem Restaurant in den Niederlanden
AP/Peter Dejong
Ein Restaurant in Amsterdam wartet mit einer kreativen Lösung auf, um den Schutz seiner Gäste zu wahren: Den Restaurantgästen, in dem Fall freiwillige Helfer, wird das Essen in kleinen Glashäusern serviert
Bodenmarkierungen zur Wahrung der Distanz bei einem Bahnhof in Paris
APA/AFP/Bertrand Guay
Auch in der französischen Hauptstadt sollen auf dem Boden angebrachte kreisförmige Sticker – wie bei der Haltestelle Montparnasse – den Fahrgästen bei der Orientierung helfen. Die französische Staatsbahn SNCF warnte, dass ein Mindestabstand zwischen Fahrgästen in den öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer einhalt- und kontrollierbar sei.
Sitzmarkierungen zur Wahrung der Distanz im US-Capitol
APA/AFP/Getty Images/Alex Wong
In den USA ist die Bevölkerung dazu angehalten, zumindest etwa zwei Meter Abstand voneinander zu halten. Bei einer Anhörung zum Umgang der US-Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen daher strenge Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.
Sitzmarkierungen zur Wahrung der Distanz in einem mexikanischen Bus
APA/AFP/Patricia Castellanos
Abgeklebte Sitze sollen Buspassagiere in der mexikanischen Stadt Oaxaca daran hindern, sich nebeneinander zu setzen. Die Regierung des linkspopulistischen Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hatte zunächst nur zögerlich auf die Krise reagiert. Nun sind Schulen und viele als nicht essenziell eingestufte Betriebe geschlossen. Den Menschen wird zudem empfohlen, zu Hause zu bleiben und voneinander Abstand zu halten.
Sitzmarkierungen zur Wahrung der Distanz in China
APA/AFP/Joaquin Sarmiento
„Halten Sie diesen Sitz zu Ihrem eigenen Schutz frei, bewahren Sie eine soziale Distanz“ steht auf den Sitzen der Metro im kolumbianischen Medellin – nur jeder zweite Sitz darf besetzt werden. Freilich müssen auch stehende Passagiere Distanz wahren, wie an den bunten Bodenmarkierungen zu erkennen ist.
Bodenmarkierungen zur Wahrung der Distanz in Indien
APA/AFP/Money Sharma
In der indischen Millionenstadt Faridabad warten Menschen – innerhalb kreisförmigen Bodenmarkierungen aus Kreide – darauf, dass sie von der Polizei Lebensmittel ausgeteilt bekommen. Indien hat die weltgrößte Ausgangssperre jüngst verlängert – nur in einzelnen Zonen soll es Lockerungen geben. Schulen, Hotels, Restaurants, Einkaufszentren und weitere öffentliche Orte, wo viele Menschen zusammenkommen, sind nach wie vor geschlossen.
Sitzmarkierungen zur Wahrung der Distanz in Singapur
APA/AFP/Roslan Rahman
Der Essbereich von Arbeitern in Singapur: Mit Klebebändern wird festgelegt, welche Sitzplätze belegt werden sollen und welche nicht. Singapur galt im Kampf gegen das Coronavirus lange Zeit als Musterland – inzwischen kämpft der Stadtstaat vor allem unter den Hunderttausenden Gastarbeitern mit rasant steigenden Infektionszahlen.
Gruppe sitzt mit Sicherheitsabstand in Thailand
Reuters/Chalinee Thirasupa
Essenslieferanten warten in einem Einkaufszentrum in der thailändischen Hauptstadt Bangkok darauf, die Bestellungen ihrer Kundschaft entgegenzunehmen. Auch hier wird darauf geachtet, sich nicht zu nahe zu kommen: Sessel stehen nur dort, wo auch eine rote Bodenmarkierung angebracht wurde.
Bodenmarkierungen zur Wahrung der Distanz in Indonesien
Reuters/Antara Foto Agency
Im Lift Abstand halten? Kaum möglich. An die dicht aneinander gedrängten Bodenmarkierungen halten sich die Besucherinnen und Besucher eines Shoppingzentrums in Indonesien aber trotzdem.
Warteschlange beim Einkauf in Südafrika
Reuters/Rogan Ward
Einkaufswagerl statt Auto: In einem Ort in Südafrika werden Supermarktparkplätze zu Warteplätzen umfunktioniert
Warteschlange beim Einkauf in Kenia
Reuters/Njeri Mwangi
In Nairobi, Kenia, sorgen Bodenmarkierungen ebenso dafür, dass sich Menschen beim Abholen von Hilfsnahrungsrationen nicht zu nahe kommen