Sizilien richtet zweites Quarantäneschiff ein

Ein zweites Quarantäneschiff wird für Menschen eingerichtet, die auf den süditalienischen Inseln Sizilien und Lampedusa landen. Neben dem Fährschiff „Rubattino“, das vor Palermo ankert, wird ein zweites Schiff in den kommenden Tagen zwischen dem Hafen Pozzallo auf Sizilien und der Insel Lampedusa eintreffen.

Ziel ist es, die Hotspots auf Sizilien und Lampedusa zu entlasten. An Bord des Schiffes sollen die Geflüchteten eine zweiwöchige Quarantäne verbringen. Die Einrichtung des Quarantäneschiffes sei angesichts der bevorstehenden Sommermonate, in denen ein Zuwachs der Migrationsströme zu erwarten sei, notwendig, sagte der Bürgermeister von Pozzallo, Roberto Ammatuna, laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Italien und Malta hatten zuletzt erklärt, dass sie während der Coronavirus-Pandemie keine Migranten an Land lassen, weil diese nicht gesundheitlich versorgt werden könnten. 422 Migranten sind seit dem vergangenen Sonntag auf Lampedusa angekommen. Da der Hotspot der Insel überfüllt ist, mussten rund 200 Migranten in Zelten im Hafen der Insel übernachten. Im Hotspot befinden sich derzeit 116 Migranten in Quarantäne.

Deutsche Behörde sieht keine gravierenden Mängel bei „Alan Kurdi“

Eine deutsche Fachbehörde sieht unterdessen keine erheblichen Sicherheitsmängel beim in Italien festgesetzten Schiff „Alan Kurdi“. Die italienische Küstenwache hatte das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye am Dienstagabend im Hafen von Palermo festgesetzt. Grund waren nach einem Bericht der Agentur ANSA „mehrere Unregelmäßigkeiten“, die nicht nur die Besatzung, sondern auch andere Menschen an Bord gefährden könnten. Die „Alan Kurdi“ fährt unter deutscher Flagge.

"Die deutsche Flaggenstaatsverwaltung hat dem Schiff „Alan Kurdi" nach Vorliegen aller Voraussetzungen die für den Betrieb des Schiffes erforderlichen Zeugnisse ausgestellt“, hieß es nun aus dem deutschen Verkehrsministerium in Berlin.